Studien zufolge haben Frauen, die in Vollzeit tätig sind, hierzulande aktuell ähnlich hohe Chancen auf eine Führungsrolle in Unternehmen wie Männer. Doch der Großteil der Frauen ist oft in Teilzeit tätig – nicht selten, um die sogenannte Sorgearbeit in Familien neben dem Job zu stemmen, und das in der Regel unbezahlt. 

Online-Händler Otto möchte diesem Ungleichgewicht zumindest im eigenen Unternehmen jetzt mit einer neuen Regelung entgegenwirken. Bislang waren Führungsrollen zumeist an die Bedingung geknüpft, dass der oder die jeweilige Beschäftigte in Vollzeit tätig ist – das soll nun standardmäßig auch „vollzeitnah“ möglich sein: Die leitenden Positionen können mit 80 Prozent der Arbeitszeit ausgeführt werden. 

Die überarbeitete Ausschreibungsregel greift für neue Stellenausschreibungen bzw. vakante Führungspositionen bei dem Online-Handelsunternehmen und gilt für alle Direktor:innen, Bereichs- und Abteilungsleitungen, heißt es in der entsprechenden Ankündigung

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Trotz Teilzeit: Führungsjobs sind zeitintensiv

„Erfolgreiche Führung und Teilzeitvertrag schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Wir sind fest davon überzeugt, dass auch Führungskräfte vor allem dann effizient und überzeugend sind, wenn die Balance zwischen Privat- und Berufsleben stimmt“, erläutert Katy Roewer, Otto-Bereichsvorständin für Service und Personal. 

Dennoch wisse sie aus eigener Erfahrung, dass derlei Tätigkeiten „intensiv“ seien. Aus diesem Grund ist die Teilzeitregelung zwar grundsätzlich möglich, die Grenze 80 Prozent dürfe deshalb aber nicht unterschritten werden. Dennoch würde die neue Regelung zumindest die Rahmenbedingungen verbessern, damit mehr Frauen überhaupt Führungsrollen übernehmen können. „Denn: Viele Frauen wollen Führungsverantwortung, jedoch fehlen oft die Voraussetzungen dafür“, so Katy Roewer. 

Die Teilzeitverträge könnten des Weiteren dazu beitragen, dass die eingangs erwähnte, unbezahlte Care-Arbeit sich besser auf den Schultern von Männern und Frauen verteilen könnte, heißt es weiter. Otto betont in dem Zusammenhang, dass man generell eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung für alle Personen, unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, fördern wolle. 

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