Betrügerische Kunden sind ein großes Ärgernis für Online-Händler. Eine aktuelle Forschungsarbeit von ehemaligen PayPal-Mitarbeitern zeigt, dass vor allem bei sogenannten „Schwindel-Käufen“ die Hemmschwelle sehr niedrig ist.
(Bildquelle Online-Betrug: David Evison via Shutterstock)
Die sogenannten Schwindel-Käufe (Liar Buyer Fraud) sind ein weit verbreitetes, aber kaum bekanntes, Phänomen. Das Prinzip dahinter: Kunden kaufen Ware und erhalten diese auch, melden aber anschließend dem Händler, dass die Lieferung niemals zugestellt wurde – und pochen auf eine Rückerstattung des Geldes.
Diese Art des Betrugs wurde in der aktuellen Forschungsarbeit „Liar Buyer Fraud and How to Curb It“ (Schwindel-Kauf-Betrug und wie man ihn eindämmt) eingehend behandelt. Bei den Autoren der Arbeit handelt es sich um die ehemaligen PayPal-Mitarbeiter Markus Jakobsson, Hossein Siadati und Mayank Dhiman.
Anonymität treibt Menschen zum Betrug
Die Forscher schätzen diese Art des Betrugs als „temporäre schlechtes Urteil von ansonsten ehrlichen Menschen“ ein. Das bedeutet, dass Schwindel-Käufe nicht systematisch von Betrügern durchgeführt werden. Es wird vermutet, dass diese Käufe als Reaktion auf den eigenen Geldverlust bei einem Betrugsfall durchgeführt werden - ein Teufelskreis also, der sich selbst aufrechterhält. Die Ausmaße dieser Betrugsart sind nicht zu verachten: Rund ein Viertel aller Verluste durch Internet-Betrug sollen durch Schwindel-Käufe entstehen.
Doch wie kann man das Problem lösen? Eine Möglichkeit ist offenbar, den Schwindel-Käufern den Umhang der Anonymität zu nehmen: „Wir haben herausgefunden, dass wenn man Nutzern bei der Einreichung einer Beschwerde anzeigt, dass (1) ihr Computer erkannt wird und (2) ihr Aufenthaltsort bekannt ist, die Bereitschaft falsche Forderungen zu stellen drastisch sinkt“, so die Forscher. „Wir denken, dass der Grund für diese Abnahme darin liegt, dass die Schwindler-in-spe den Mangel an Anonymität erkennen, wenn sie entscheiden, ob sie eine betrügerische Aktion durchführen sollen.“
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Ein Kunde kauft in einem Online-Shop eine Software, bezahlt per PayPal, erhält die Software samt den Lizenzcode an eine E-Mail Adresse geschickt und Aktiviert damit die Software. Anschließend wird bei PayPal der Rechnungsbetrag mit der Begründung "Ware entspricht nicht der Beschreibung" zurückgezogen (die Software kann als kostenlose Demo-Version komplett getestet werden).
PayPal entscheidet trotz ausführlicher Klarstellung seitens dem Shop-Betreiber für den Käufer und bucht ihm den Rechnungsbetrag zurück. Der Kunde verwendet die Software fröhlich weiter und hat dafür keinen Cent bezahlt.
Ist denn das noch normal?
Gäbe es Alternativen zu PayPal, würde ich PayPal sofort meiden.
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Und auch die Paypal-Kosten sollte man als ordentlicher Kaufmann mit in die Preise einkalkulieren. Da bei uns weit über 90 % der Käufer per Paypal zahlt (beim Ebay-Kauf oder über unsere Webseite), müssen wir das so machen. Warum können das andere Händler nicht?
Wie wir feststellen, sind wir damit hin und wieder über dem Preisniveau unserer Mitbewerber und verkaufen dennoch mehr Ware....... und unsere Bewertungen liegen - trotz Mängelliste - immer noch bei 100 %.
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Wir finden es auch nicht richtig, dass sich die Post so einfach aus dieser Verantwortung ziehen darf!
Eine Warensendung kostet Geld und sollte somit auch eine Zustellungsverp flichtung beinhalten.
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Der Kunde kann offensichtlich tun und lassen was er will, sofern er mit Paypal bezahlt hat.
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Zudem ist es ja sehr leicht, seine IP zu verstecken (TOR-Browser, Anonymisierungs -Proxy u.ä.).
Aber bekannt ist der Empfänger ja, da er ja die Lieferung erhalten will.
Und wenn man dann nur noch über genau dokumentierte Versandwege versendet (Tracking), dann dürften es solche Leute doch recht schwer haben.
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