Guten Morgen!
Das sind die wichtigsten Branchenthemen zum Wochenende:
• Verschiedene Branchen erwägen den Abbau von Stellen
• Mediamarkt-Saturn streicht etwa 200 Stellen
• Nestlé erhöht in Europa die Preise um über zehn Prozent
Die deutsche Wirtschaft schwächelt und das dürfte sich laut einer aktuellen Prognose des Münchner Ifo-Instituts in der zweiten Jahreshälfte auch auf den Jobmarkt durchschlagen. So ist das Beschäftigungsbarometer des Instituts auf den schlechtesten Wert seit zweieinhalb Jahren gefallen. „In der Industrie wird verstärkt über Entlassungen nachgedacht, insbesondere in der chemischen Industrie und der Metallbranche“, wird die Münchner Einrichtung durch den Spiegel zitiert.
Im Baugewerbe gebe es trotz steigender Kreditzinsen und Materialkosten lediglich eine leichte Tendenz, Mitarbeitende zu entlassen, heißt es weiter. Über alle Branchen hinweg zeichnet sich eine Vorsicht bei Neueinstellungen ab. Diese Vorsicht bezieht sich allerdings weniger auf den Bereich Tourismus und die IT-Branche. Hier wolle man Personal aufstocken.
Die Frage, die sich stellt, ist natürlich die, wann es besser wird. Immerhin das Konsumklima verbessere sich laut dem Marktforschungsunternehmen GfK leicht. Die Konjunkturaussichten bleiben aber weiterhin schlecht. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht die Chancen für einen möglichen Aufschwung im Sommer schwinden.
Mediamarkt-Saturn baut weiter Stellen ab
Nachdem bereits im Juli die Schließung des hauseigenen Reparatur-Dienstleisters Tec-Repair mit entsprechenden Folgen für die Angestellten bekannt gegeben wurde, wurde nun ein Stellenabbau an zwei Standorten bekannt gegeben. Im Rahmen des Transformationsprogramms, welches Mediamarkt-Saturn intern als „Drive“ bezeichnet, werden rund zweihundert Stellen abgebaut. Vom Abbau betroffen sind die Verwaltung in Ingolstadt und auch die Tochterfirma „Power Service“ in Köln. Bei beiden werden jeweils einhundert Stellen gestrichen.
Hintergrund von Drive sei der Aufbau einer „sehr leistungsfähigen Organisation, die dauerhaft tragfähig ist“. Der Stellenabbau sei „leider unvermeidlich“, teilte das Unternehmen gegenüber der Wirtschaftswoche mit.
Nestlé gibt Preissteigerung an Kundschaft weiter
Im ersten Halbjahr hat der Nestlé-Konzern die Preise in Europa um 11,3 Prozent erhöht. Damit liegt die Preissteigerung in Europa über dem gesamten Durchschnitt von 9,5 Prozent. In Deutschland habe man die Preise um einen hohen, einstelligen Prozentbereich angehoben. Der Konzern gibt damit die gestiegenen Einkaufs- und Rohstoffkosten an die Kundschaft weiter. Eine Preissenkung sei laut dem Deutschland-Chef Alexander von Maillot nicht in Sicht, berichtet die FAZ.
Maillot beteuerte, dass Nestlé sich seiner Verantwortung gegenüber der Kundschaft bewusst sei und versuche, die Preiserhöhungen möglichst gering zu halten. Als Beweis dafür verwies er darauf, dass die Bruttomarge auch im laufenden Jahr gesunken sei. Die Bruttomarge zeigt an, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der Herstellungskosten übrig bleibt. Im vergangenen Jahr war die Bruttomarge um 2,6 Prozentpunkte gesunken, obwohl Nestlé die Preise um durchschnittlich 8,2 Prozent erhöht hatte. Das bedeutet, dass das Unternehmen nicht in der Lage war, die vollständigen gestiegenen Kosten auf die Kundschaft zu übertragen. Im ersten Halbjahr 2023 sank die Bruttomarge erneut, jedoch nur noch um 0,4 Prozentpunkte.
Zu dem Umstand, dass Einzelhandelsketten Druck auf Unternehmen ausüben, damit diese ihre Preise halten, wollte Von Maillot keine Stellung nehmen. „Wir wollen nicht mit dem Finger auf andere zeigen“, sagte er laut FAZ.
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