Guten Morgen! Das sind die wichtigsten Branchenthemen des Tages:

Kritik an Frühverrentung in deutschen Unternehmen
Gaming wird für Netflix immer wichtiger
Das Privatvermögen ist weltweit gesunken

 

Der Fachkräftemangel belastet nicht nur einzelne Unternehmen, sondern die gesamte Wirtschaft. Gerade mit Blick auf die personellen Engpässe regt sich nun Kritik an Möglichkeiten der Frühverrentung in deutschen Unternehmen, die es älteren Beschäftigten leicht machen, frühzeitig in Rente zu gehen.

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit und ehemalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales, fand jüngst zum Thema deutliche Worte: „Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind Frühverrentungsprogramme kontraproduktiv“, sagte sie laut FAZ gegenüber der Rheinischen Post. Insbesondere für Fachkräfte mit viel Erfahrung gebe es am Arbeitsmarkt einen hohen Bedarf. Ihr zufolge sei es „höchste Zeit, dass die Unternehmen, die so vorgehen, verstehen, dass die demografische Entwicklung auch sie betrifft“.

Dass sich der Trend zur Frühverrentung nicht fortsetzen dürfe, findet auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen länger arbeiten wollen und auch können, dass also das tatsächliche Rentenalter steigt“, wird sie zitiert.

Manche Unternehmen nutzen Angebote rund um Altersteilzeit oder einen vorgezogenen Renteneinstieg, um betriebsbedingte Kündigungen zu umgehen und Kosten zu sparen, wie es etwa bei den Automobilkonzernen VW und Ford zu sehen ist. Deren Frühverrentungsprogramme seien durch Abfindungen durchaus attraktiv. Kritik an solchen Unternehmensstrategien stößt allerdings in Teilen auch auf Unverständnis, da die Politik selbst im Rahmen einer abschlagsfreien „Rente ab 63“ Fehlanreize für eine frühzeitige Verrentung geschaffen habe.

Privatvermögen ist weltweit gesunken

Das Privatvermögen der Menschen ist weltweit spürbar zurückgegangen – und das erstmals seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Abzüglich Schulden liege das Minus laut einer neuen Studie der Finanzhäuser Credit Suisse und UBS bei 2,4 Prozent, womit sich ein Privatvermögen von geschätzten 454,4 Billionen Dollar (umgerechnet etwa 416 Billionen Euro) ergebe, schreibt die Zeit. Ebenfalls gesunken ist die Anzahl der Dollar-Millionäre, die beispielsweise durch Aktienkurse und Wechselkursänderungen im vergangenen Jahr einen negativen Trend erlebt hatten.

„Die Vermögensentwicklung erwies sich in der Covid-19-Ära als widerstandsfähig und verzeichnete 2021 ein Rekordwachstum“, wird Finanzexpertin Nannette Hechler-Fayd'herbe von Credit Suisse zitiert. „Die Inflation, steigende Zinsen und eine Währungsabwertung führten 2022 jedoch zu einer Umkehrung.“ Insbesondere wohlhabendere Regionen wie Europa und Nordamerika seien betroffen: Hier sackte das Privatvermögen um insgesamt 10,9 Billionen Dollar ab.

Netflix will Gaming-Angebot ausbauen

Neben dem Streamen von Filmen und Serien hatte Netflix vor einiger Zeit begonnen, auch ein Cloud-Gaming-Angebot für Kundinnen und Kunden zu schaffen. Dieses soll nun offenbar ausgebaut werden: Derzeit teste das Unternehmen in den Vereinigten Staaten und Kanada etwa ein Streaming-System, durch das es möglich werde, von Netflix gehostete Games auf verschiedensten Endgeräten zu spielen. Ziel sei es nach Angaben von Golem, über einen Browserzugriff auf PCs und Macs spielen zu können. Wie lange die Testphase dauern wird, sei aktuell nicht klar.

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