Viele Preise in Deutschland gehen seit geraumer Zeit nur in eine Richtung, nämlich nach oben. Eine Forschungsgruppe des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hat sich jetzt damit genauer auseinandergesetzt und untersucht, was genau die Inflation befeuert. Neben der Energiekrise und dem Ukrainekrieg sei auch die „Gewinninflation“ ein Grund für den Preisanstieg, so die Experten.
So seien in vereinzelten Bereichen „auffällig starke Gewinnsteigerungen“ verzeichnet worden, teilweise nahmen die Profite um knapp 50 bis fast 100 Prozent im Vergleich zu 2019 zu, wie der Spiegel berichtet. Laut den Forschern treiben einige Unternehmen die Preise nach oben, besonders auffällig seien die nominalen Stückgewinne in den Bereichen Bau, im Handel, Verkehr und Gastgewerbe, im Bereich produzierendes Gewerbe und verarbeitendes Gewerbe sowie in der Landwirtschaft. Dass die Gewinne besonders stark wachsen, allerdings nicht die Löhne, bezeichnen die Experten als eine „durch Gewinnsteigerung induzierte Inflation“.
Gründe der hohen Gewinnsteigerung noch unklar
Am Ende des zweiten Quartals 2023 lagen die nominalen Stückgewinne gesamtwirtschaftlich fast 25 Prozent höher als 2019. „Vereinbar mit dem Inflationsziel der EZB wäre in dem Zeitraum ein Anstieg von weniger als acht Prozent gewesen“, heißt es von den Forschenden beim Spiegel weiter. Die genauen Gründe, warum die Gewinne so hoch ausfallen, können sie allerdings noch nicht benennen. Am wahrscheinlichsten ist die These einer „implizit koordinierten Preiserhöhung“. Hierbei rechnen die Unternehmen damit, dass sich Kunden in Zeiten von Inflation auf hohe Preise einstellen und auch bereit sind, diese zu zahlen. Firmen setzen die Preise also bewusst hoch an und treiben so die Margen in die Höhe. Unternehmen können diese Strategie ausnutzen und so ihre Gewinne anwachsen lassen, heißt es dazu von den Forschern der Hans-Böckler-Stiftung.
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Das betrifft aber nur die Unternehmen, die von Managern, und nicht von Unternehmern geführt werden.
Als kleine Manufaktur für Industrielacke hängen wir am Tropf der Großchemie - einem Oligopol, das die Preise diktiert. Trotzdem müssen wir als kleines Unternehmen, jeden Quatsch und jegliche Bürokratie mitmachen und erfüllen, wie ein Bayer- oder Evonik-Konzern.
Eine bedenkliche und traurige Entwicklung. Jeder denkt nur noch an sich, an seinen persönlichen "Erfolg" und hält am besten den Mund. Schade. Wir hätten als Gemeinschaft viel mehr Potential.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickeln wird. Meine Vermutung ist: Geschichte wiederholt sich. Vielleicht ist unsere jetztige Zeit vergleichbar mit den goldenen 20er-Jahren ... wer weiß.
Trotzdem wünsche ich allen, die das hier lesen, mehr Zuversicht, mehr Hoffnung und einen großen Sack voll Gesundheit.
Gut Lack !
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Wir bedienen, mit einem Sortiment von > 100.000 Artikeln den Bereich Hobby und Handwerk. An die Erreichung der Vorjahresumsätz e ist aktuell nicht zu denken, an die Margen gleich 2x nicht. Ich weiß nicht auf welchem Planeten die Verfasser solcher Studien leben (dem Regierungsnahen sehr wahrscheinlich) , der Einzelhandel klagt, die Insolvenzen gehen steil, bei uns ist der Privatkundenant eil von 33,3 % 2022 auf 22,2 % abgestürzt obwohl wir seit Frühjahr 2022 sinkende Preise weiter geben. Ich denke das zeigt sehr deutlich das die Bevölkerung an der Kostenexplosion in den unvermeidbaren Bereich, sehr schwer zu tragen hat.
Warten wir mal ab wann die KMU`s die nächsten Subventions- Gelder für unsere Berliner- Politiker- Freunde ranschaffen dürfen.
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Es stellt sich nur die Frage warum man die Mineralölkonzer ne, die Strom- und Gasversorger sowie die Lebensmittelrie sen, trotz Milliardengewin nzunahmen nicht beim Namen nennt. Vielmehr schlägt man sie dem Oberbegriff Handel zu. Zwischen normalen Händlern und auf Grund eines Totalversagens des Kartellamts übermächtig gewordenen, fast Monopolisten ist dann doch ein riesen Unterschied.
Ganz offen, es ist ein Treppenwitz, dass die gesamte Medienlandschaf t, die vollkommen irrwitzigen, weltfremden, absolut durchsichtig, manipulierten Studien und parteipolitisch en Spielchen toleriert. Wo ist der gute Journalismus der vor wenigen Jahren, solche Aufsätze, für die Bevölkerung verständlich erörtert hätte?
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