Gegen einen möglichen Zwangsverkauf seines lukrativen Online-Werbegeschäfts wird sich Google mit allen Mitteln wehren. In einem Schreiben an die EU-Wettbewerbshüter hat Google angekündigt, eine solche Zerschlagung nicht zu akzeptieren, wie das Handelsblatt mit Verweis auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Bis zum Jahresende werde Google formell Einspruch gegen die Pläne der Europäischen Union einlegen.

Der Zorn der Alphabet-Tochter richtet sich vor allem gegen EU-Kommissarin Margrethe Vestager und die EU-Wettbewerbshüter. Vestager hatte einen Zwangsverkauf der Online-Werbe-Sparte von Google ins Gespräch gebracht. Die EU-Kommission ermittelt seit mehr als zwei Jahren wegen des Werbegeschäfts von Google. Bei Anzeigendiensten habe sich der Konzern gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil verschafft und gefährde so den Wettbewerb.

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Selbstverpflichtung nicht ausreichend

Google müsse die Praxis beenden, bei Internet-Suchanfragen die eigene Anzeigenplattform AdX zu bevorzugen. Dies gehe laut Vestager nur über einen Verkauf der Sparte. Eine Selbstverpflichtung reiche nicht aus. Google ist zugleich Vermittler für Werbung als auch Anbieter. Der Konzern sammle Nutzerdaten, verkaufe Werbeflächen und fungiere als Vermittler für Online-Werbung. Mit seiner Marktstellung behindere Google den Konkurrenzkampf.

Eine Aufspaltung würde Google empfindlich treffen. Neben dem Cloud-Geschäft ist das Werbegeschäft die größte Einnahmequelle des Konzerns. Allein am Ende des zweiten Quartals 2023 stand hier ein operatives Ergebnis von 23,45 Milliarden US-Dollar, ein Wachstum von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Erlöse aus dem Werbegeschäft summierten sich im vergangenen Jahr auf 224,5 Milliarden Dollar.