US-Riese Amazon drängt aktuell stark auf eine Präsenzpflicht der eigenen Angestellten im Büro, wenigstens an drei Tagen die Woche – mit Nachdruck. Hierzulande gibt es mit Blick auf die Arbeit aus dem eigenen Zuhause jedoch deutlich weniger Gegenwind: 84 Prozent der deutschen Unternehmen wollen ihre gegenwärtigen Regeln zum Homeoffice beibehalten. „Dies gilt in allen Wirtschaftszweigen sowie bei kleineren, mittleren wie größeren Unternehmen gleichermaßen“, erklärt Ifo-Forscher Simon Krause mit Verweis auf eine aktuelle Umfrage des Wirtschaftsinstituts. Lediglich jeweils 8 Prozent der Firmen strebt in diesem Bereich noch Änderungen an.
Kein Rückgang erwartet
„Trotz der öffentlichen Debatte um die Rückkehr ins Büro hat sich das Homeoffice in der Arbeitswelt fest etabliert“, so Simon Krause weiter. Seit April 2022 habe das Institut eine gleichbleibende Quote von einem Viertel aller Beschäftigten im Homeoffice ermittelt, ergänzt Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. „Angesichts der neuen Umfrageergebnisse erwarten wir keinen Rückgang.“
Gut ein Drittel (34,1 Prozent) der Unternehmen hat eine Betriebsvereinbarung zum Homeoffice geschlossen. Etwa 15,4 Prozent der Firmen regeln den Arbeitsort auf Abteilungs- oder Teamebene, drei von zehn Unternehmen (29, 1 Prozent) nutzt individuelle Vereinbarungen – ebenso viele haben weder eine Regelung noch Homeoffice. Feste betriebliche Regelungen gibt es bei jedem zweiten Unternehmen in der Industrie und bei knapp einem Drittel der Dienstleistungsunternehmen. Im Handel sind es aber beispielsweise nur 12,3 Prozent der Firmen, die auf Betriebsvereinbarungen setzen. In der Baubranche und im Handel ist der Anteil mit jeweils etwa der Hälfte der Firmen, die keine Regelung bzw. keine Homeoffice-Möglichkeit nutzt, deutlich höher als im Dienstleistungssektor (31,2 Prozent) und in der Industrie (18,1 Prozent). Vor allem große Firmen setzen auf verbindliche Vorgaben, bei mittleren und kleineren Anteilen ist der Anteil ebenfalls geringer.
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