Der Mutterkonzern von Kleinanzeigen und Mobile.de, Adevinta, steht kurz vor einer Übernahme durch die Finanzinvestoren Blackstone und Permira. Am Dienstagabend legten die beiden Beteiligungsgesellschaften ein Übernahmeangebot über 141 Milliarden Norwegische Kronen (umgerechnet etwa 12,1 Milliarden Euro) vor, wie das Manager Magazin berichtet. Nach eigenen Angaben halten die beiden Firmen bereits 72 Prozent der Anteile. Blackstone und Permira bieten 115 Kronen je Aktie, acht Prozent über dem Börsenkurs in Oslo vom Dienstagabend.
Überraschend kommt das Übernahmeangebot nicht. Bereits im September hatten Adevinta, die beiden Großaktionäre, Ebay und der norwegische Verlagskonzern Schibsted, Gespräche bestätigt. Schon nach der Bestätigung der Übernahmespekulationen hatte die Adevinta-Aktie um 21 Prozent zugelegt. Die Anteilseigner Permira, Schibsted und Ebay seien offenbar bereit, ihre Anteile zu verkaufen.
Angebot zu niedrig?
Ob die Übernahme nun geräuschlos durchgeht, ist fraglich. Der Aufsichtsrat könnte das Angebot ablehnen, weil es von Teilen des Gremiums als zu niedrig eingestuft wird. Laut Blackstone-Europachef Lionel Assant könne die Übernahme Adevinta dabei helfen, „seine langfristigen Wachstumschancen in einer sich rapide ändernden Landschaft zu nutzen. Der Zugang zu flexiblem privatem Kapital stellt sicher, dass Adevinta in diesem Umfeld wettbewerbsfähig bleibt.“
Adevinta übernahm Kleinanzeigen und Mobile.de vor zwei Jahren für 2,5 Milliarden Euro und setzte sich dabei unter anderem gegen den Medienkonzern Axel Springer durch. Blackstone und Permira seien schon damals interessiert gewesen. Den Großteil der Summe zahlte Adevinta aber in eigenen Aktien an Ebay, was den Marktplatz-Anbieter zum größten Aktionär von Adevinta machte. Auf Druck der österreichischen Wettbewerbsbehörde musste Ebay aber später einen Teil seines Adevinta-Pakets an Permira verkaufen. In Österreich gehört das Online-Portal Willhaben zu Adevinta.
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