Tech-Gigant Google blickt im Dezember stets auf seine eigene Weise auf das Jahresgeschehen zurück. Dafür wertet das Unternehmen Milliarden Suchanfragen seiner Nutzer:innen aus, die diese im Jahresverlauf in die Suchmaschine getippt haben. Berücksichtigt wird dabei konkret, welche Suchbegriffe den höchsten prozentualen Anstieg im Suchinteresse verzeichneten. All das kippt Google dann in ein Ranking, sortiert in Regionen und passende Kategorien. Wofür sich demzufolge die Deutschen in diesem Jahr ganz besonders interessierten – ein Überblick.

Krieg in Israel gilt das größte Interesse

Allen voran interessierte sich die hiesige Bevölkerung mit Blick auf aktuelle Geschehnisse und Schlagzeilen in den Nachrichten für das Kriegsgeschehen in Israel und im Gaza-Streifen: Am 7. Oktober hatte sich der seit Jahren bestehende Gaza-Konflikt durch den Raketenbeschuss auf Israel durch die Hamas massiv verschärft. Das Suchinteresse hierfür stieg im Schlagzeilen-Ranking am stärksten an, thematisch findet es sich darüber hinaus mehrfach in den meistgesuchten Was-Fragen, z. B. „Was ist der Gazastreifen?“, „Was ist ein Kibbuz?“, „Was ist die Hamas?“ oder „Was ist in Israel passiert?“ sowie in der Rubrik der Warum-Fragen auf Rang 2: „Warum Krieg Israel?“

Google | Jahresrückblick 2023: Top 10 Schlagzeilen  

Darüber hinaus informierten sich viele Menschen hierzulande zum Erdbeben in der Türkei und in Syrien, das sich am 6. Februar dieses Jahres ereignet hatte und bei dem über 50.000 Menschen ums Leben gekommen waren.  Auf Platz Nummer drei des Suchinteresses bei den Schlagzeilen schaffte es die Causa Rammstein und die Vorwürfe gegenüber Frontsänger Till Lindemann zu mutmaßlichen Sexual- und Drogendelikten. Mit Blick auf die Online- und Digital-Branche hatten sich infolgedessen beispielsweise auch verschiedene Werbepartner, darunter die Poker-Plattform GGPoker.de, der Verlag Kiepenheuer & Witsch sowie DM, von Lindemann distanziert. Lindemann gehörte auch zu jenen deutschen Persönlichkeiten, zu dem Deutsche am häufigsten bei Google auf die Suche gingen.

Weitere wichtige Ereignisse für die Deutschen waren die Klimaproteste Anfang des Jahres gegen den Energiekonzern RWE zur Verhinderung des Braunkohleabbaus in Lützerath, wo im Zuge der Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II die Bewohner:innen des Dorfes Lützerath von 2006 bis Oktober 2022 umgesiedelt und deren Grundstücke enteignet wurden. Zudem gab es ein starkes Interesse an dem U-Boot-Unglück. Das Tauchboot war auf dem Weg zur Titanic am 18. Juni zunächst verschollen, dann implodiert, die fünf Insassen an Bord kamen dabei ums Leben. Ein sehr reges Interesse gab es zudem an dem vermeintlichen Löwen, der im Raum um Berlin gesichtet wurde, an Bettwanzen sowie am Bahnstreik.

Harry Kane, Taylor Swift und Tina Turner – die Persönlichkeiten des Jahres

Die Schlagzeilen wurden im Jahr 2023 auch erneut häufiger von Taylor Swift dominiert, erst kürzlich wurde sie vom Time-Magazin zur Künstlerin dieses Jahres nominiert. Die US-Sängerin ist ebenfalls im Google-Ranking der meistgesuchten internationalen Persönlichkeiten an der Spitze – gleich nach Harry Kane. So interessierten sich die Deutschen unterm Strich dann doch etwas mehr für den Fußballer, der seit dem 23. August beim FC Bayern München unter Vertrag ist. Verabschieden mussten wir uns in diesem Jahr unter anderem von einer anderen US-Ikone: Tina Turner starb am 24. Mai und war damit die am meisten gesuchte Persönlichkeit in dieser Kategorie, gefolgt von Friends-Star Matthew Perry, der am 28. Oktober verstarb. Bundeskanzler Olaf Scholz schaffte es indes in keins dieser Persönlichkeiten-Rankings – Ruhm kommt ihm lediglich als Meme zu.

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Filmhits: Barbie und Oppenheimer 

An „Barbenheimer“ kam in diesem Jahr auch niemand vorbei. So schafften es nicht nur Memes unter diesem Stichwort in die Liste der meistgesuchten Begriffe, sondern auch Barbie-Schauspielerin Margot Robbie auf Rang vier der meistgesuchten internationalen Persönlichkeiten. Bei den Filmen galt der Geschichte rund um den Erfinder der Atombombe Robert Oppenheimer ein minimal größeres Interesse als der pinken Plastikwelt. 

Im Serienkosmos erhielt die ZDF-Dramaserie „Gestern waren wir noch Kinder“ die größte Aufmerksamkeit. Auf Rang 2 und 3 folgen indes zwei Netflix-Produktionen, zum einen die aus dem Addams-Family-Kosmos stammende Story rund um „Wednesday“ sowie die Real-Verfilmung des berühmten Animes „One Piece“ von Eiichirō Oda. 

„Was ist ChatGPT?“

Außerdem erweiterte Google die Suchliste, die interaktiv auch in Gänze auf einer zugehörigen Website eingesehen werden kann, in diesem Jahr um zwei wichtige Kategorien. Dazu zählen erstens die Anfragen zur künstlichen Intelligenz. Ein Thema, das der Konzern selbst auch weiter fleißig und öffentlichkeitswirksam vorantreibt – gerade etwa mit dem Launch des neuen Modells Gemini. Die wichtigste Frage der Deutschen zu KI war jedenfalls „Was ist Chat GPT?“, noch vor „Was ist KI?“ und „Was kann KI?“. Und zweitens wertete man auch die Top-Suchbegriffe zum Thema Klimaschutz und -wandel – allen voran stellten sich die Deutschen die Frage, was sie selbst tun können. 

Auch die wirtschaftliche Lage, genauer die hohen Lebensmittelpreise, fanden Eingang in die wichtigsten Suchergebnisse des Jahres. So stellten sich die Leute etwa die Frage „Warum sind Gurken so teuer?“ –  die Preise für das grüne Gemüse waren lange Zeit immer wieder auch auf Twitter (jetzt X) thematisiert. Es wurde sich aber auch gefragt, warum Gurken nicht heiraten können. Eine rechtliche Frage – die etwa auch für Online-Händler:innen hohe Relevanz hat – wurde ebenfalls zu einer wichtigen Anfrage: „Warum wird Glitzer verboten?“ als Reaktion auf das Mikroplastik-Verbot der EU.

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