Im neuen Jahr werden Verbraucher wieder mit steigenden Energiepreise rechnen müssen. Davor warnt der Chef von E.on, Leonhard Birnbaum. „Strom und Gas drohen nach den bisherigen Preissenkungen ab 2024 möglicherweise wieder teurer zu werden“, sagte er laut der Zeit gegenüber der Rheinischen Post. Birnbaum begründet die nun bevorstehenden Preiserhöhungen mit der gestiegenen Mehrwertsteuer sowie den Netzentgelten, die von den Energieversorgern an die Kunden weitergegeben werden. 

Obwohl die Preise im Vergleich zu den Rekordpreisen im Herbst 2022 gesunken sind, liegen sie immer noch etwa doppelt so hoch wie vor der Krise. Der Großhandelspreis für Strom sei von 50 Euro pro Megawattstunde Anfang 2021 auf knapp 100 Euro gestiegen, hauptsächlich aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Gaza-Krieg könnte Preis weiter in die Höhe treiben

Ein weiteres Risiko für zusätzliche Preiserhöhungen sieht der E.on-Chef im Israel-Gaza-Krieg. Eine Eskalation könnte nicht nur den Ölpreis, sondern auch den Gas- und Strompreis in die Höhe treiben, da der Persische Golf eine zentrale Route für Öl und Flüssiggas darstellt.

Bereits zu Jahresbeginn zeichnete sich eine Preiserhöhung ab, da der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent und der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate aufgrund von Spannungen im Roten Meer stiegen. Dort wurden vermehrt Handelsschiffe von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen, mehrere Reedereien setzten daraufhin ihre Routen durch den Suez-Kanal aus.

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