Die Gender Pay Gap in Deutschland betrug im vergangenen Jahr 18 Prozent und hat sich somit in den vergangenen drei Jahren nicht verändert. Frauen verdienten durchschnittlich 20,84 Euro pro Stunde, was 4,46 Euro weniger ist als ihre männlichen Kollegen mit einem Bruttostundenverdienst von 25,30 Euro. Im Vergleich zu 2006, als die Lohnlücke noch 23 Prozent betrug, ist zwar eine Verbesserung zu verzeichnen, dennoch haben Frauen in Sachen Gehalt noch oft das Nachsehen.
Regional betrachtet ist der Unterschied zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands ebenfalls deutlich zu spüren. Während die Lohnlücke im Osten des Landes sieben Prozent beträgt, liegt sie im Westen bei 19 Prozent, zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit
Die Statistikbehörde betont, dass der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern ab Anfang 30 fast stetig zunimmt. Bei Frauen ab 30 Jahren nimmt der Bruttoverdienst häufig kaum noch zu, während er bei Männern stetig ansteigt. „Das könnte daran liegen, dass Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens familienbedingt häufiger ihre Karriere unterbrechen und in Teilzeit arbeiten“, erklärte das Statistische Bundesamt. „Karrieresprünge und Lohnerhöhungen werden für Frauen somit seltener“. Rund 64 Prozent der Verdienstlücke lassen sich durch Merkmale wie Branchenwahl, Beruf und Anforderungsniveau erklären, wobei Frauen häufiger in schlechter bezahlten Sektoren und in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt arbeiten.
Die verbleibenden 36 Prozent können jedoch nicht durch verfügbare Merkmale erklärt werden, was zu einer bereinigten Lohnlücke von sechs Prozent führt. Das bedeutet, dass Frauen selbst bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie sechs Prozent weniger pro Stunde verdienen als Männer.
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