Das Jahr 2024 hat gerade erst begonnen. Ein guter Zeitpunkt, um einen Ausblick auf die kommenden Monate zu geben. Denn kaum eine Branche verändert sich so schnell wie der E-Commerce. Nicole Defren, Country Managerin bei Klarna Deutschland, erklärt, auf welche Trends und Entwicklung sich Online-Händler in diesem Jahr einstellen können.
Genaue Vorhersagen sind immer schwierig, da sich sowohl Technologien als auch Verbrauchergewohnheiten im E-Commerce schnell ändern können. Dennoch zeichnen sich einige Faktoren ab, die den Online-Handel in den kommenden Jahren nachhaltig prägen werden.
KI revolutioniert den E-Commerce: Von personalisierten Einkaufserlebnissen bis zu intelligentem Kundenservice
Künstliche Intelligenz (KI) ist spätestens mit ChatGPT zum Top-Trend geworden. Auch im E-Commerce spielt KI eine wichtige Rolle. Bereits heute setzen Unternehmen KI ein, um personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen und den Kaufprozess effizienter zu gestalten. Der Einsatz von KI ermöglicht es Händlern beispielsweise, Empfehlungen, maßgeschneiderte Angebote und personalisierte Inhalte bereitzustellen.
KI-basierte Technologien, einschließlich Chatbots, ermöglichen unter anderem die schnellere Beantwortung von Kundenanfragen und das selbstständige Überprüfen des Bestellstatus. Sie unterstützen auch bei der Produktsuche. Durch Technologien wie Natural Language Processing (NLP) verbessern sich ihre Fähigkeiten kontinuierlich.
Klarna bindet KI bereits stark in die Bearbeitung von Kundenanfragen ein. Kunden und Kundinnen können beispielsweise ChatGPT nach spezifischen Produktempfehlungen fragen. Auf Basis der Klarna-Datenbank erhalten sie in Sekundenschnelle die besten Produktergebnisse.
Smartphones dominieren den E-Commerce: Mobil Shopping überholt den Desktop-Einkauf
Auch mobiles Shopping wird dieses Jahr weiter an Bedeutung gewinnen. Mobile Commerce hat den klassischen Einkauf am Heim-PC längst abgelöst: Laut einer aktuellen Klarna-Umfrage kauft jede:r Zweite (49 Prozent) über mobile Endgeräte, wie das Smartphone, ein. Nur noch 44 Prozent shoppen online über den Desktop-Rechner. Aufgrund der sich verändernden Einkaufsgewohnheiten sollten Händler ihre Webseiten und Apps spätestens jetzt für die mobile Nutzung optimieren.
Dazu kommt: Soziale Netzwerke werden zunehmend als Verkaufsplattformen genutzt, was den Trend zum „Shopping über mobile Endgeräte“ weiter befeuert. In der Klarna-Umfrage gibt jede:r Dritte (34 Prozent) an, in den letzten Monaten mindestens ein Produkt über Social-Media-Plattformen gekauft zu haben.
Dieser Trend offenbart Online-Händlern spannende Chancen und wirtschaftliche Potenziale. In Zusammenarbeit mit Influencer:innen kann ein weniger „werbliches“, dafür aber relevantes und inspirierendes Einkaufserlebnis geboten werden. Die Verzahnung von E-Commerce und Social Media wird eine wichtige Rolle bei der Zusammenführung von Produkten und Verbraucher:innen spielen.
E-Commerce im Wandel: Vertrauensaufbau durch Kundenfeedback und das Streben nach Nachhaltigkeit
Vertrauen spielt eine entscheidende Rolle im E-Commerce. Kundenbewertungen und User Generated Content (UGC) können den Kaufentscheidungsprozess beeinflussen, da sie das Vertrauen der Verbraucher:innen stärken. Vor allem im E-Commerce achten Verbraucher:innen immer stärker auf Bewertungen und Erfahrungen anderer Kund:innen. Online-Shops sollten deshalb Kundenbewertungen fördern und UGC nutzen, um Vertrauen bei ihren Kund:innen zu schaffen.
Auch Nachhaltigkeit wird für immer mehr Verbraucher:innen relevant – ein wichtiger Trend. Verbraucher:innen legen zunehmend Wert auf eine nachhaltigere Produktion von Produkten und kreislauforientierte Einkaufsmodelle. Schon jetzt implementieren immer mehr Online-Shops umweltfreundliche Praktiken, von nachhaltigen Verpackungen bis zu umweltfreundlichen Lieferoptionen.
Aber nicht nur das: Vom E-Commerce wird zunehmend ein verantwortungsvolles Handeln gefordert. Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innen erwarten dies auch bei Finanzprodukten und Finanzierungen. Im Jahr 2024 werden beispielsweise wichtige EU-Initiativen zur Neugestaltung des Verbraucherkreditwesens weiter diskutiert.
Fazit: Gute Vorbereitung ist alles
Der E-Commerce wird sich in den kommenden Jahren weiter dynamisch entwickeln. Die Trends, die wir heute bereits beobachten können, werden die Branche nachhaltig prägen. Um sich auf die Zukunft des E-Commerce vorzubereiten, sollten Händler deshalb folgende Maßnahmen ergreifen:
- Investitionen in KI-Technologien, um personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen und den Kundenservice zu verbessern.
- Optimierung von Webseiten und Apps für die mobile Nutzung.
- Förderung von Kundenbewertungen und User Generated Content, um Vertrauen bei den Kunden und Kundinnen auszubauen.
- Implementieren von umweltfreundlichen und sozialen Praktiken, um den Nachhaltigkeitsansprüchen der Verbraucher:innen gerecht zu werden.
- Engagement für ein verantwortungsvolles Handeln.
Durch diese Maßnahmen können Händler:innen die Zukunft des E-Commerce aktiv mitgestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Über die Autorin
Nicole Defren ist Country-Manager für Deutschland bei Klarna. Sie ist für die Weiterentwicklung und Ausrichtung des deutschen Geschäfts und der lokalen Strategie verantwortlich. Ihr Schwerpunkt liegt auf der engen Zusammenarbeit mit Händlern, um deren Herausforderungen zu verstehen und durch Klarnas Angebot an Zahlungs- und Shoppingservices dazu beizutragen, diese zu lösen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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