Netflix hat es mit einer groß angelegten Maßnahme vorgemacht, nun zieht ein weiterer Konkurrent nach: Der Streaming-Anbieter Disney+ will das Teilen von Passwörtern beziehungsweise Abonnements – also das sogenannte „Account-Sharing“ – künftig verhindern.
Die gemeinsame Nutzung eines einzigen Streaming-Abos war bei Verbraucherinnen und Verbrauchern lange Zeit eine beliebte Praxis, durch die sich Geld sparen ließ. Den Anbietern selbst entgingen dadurch allerdings hohe Einnahmen.
Zunächst für Neukunden, bald auch für Bestandskunden
Nachdem Disney+ das Teilen von Konten bereits in Kanada verboten hatte, wurden entsprechende Richtlinien nun auch auf die USA ausgeweitet: Für die dortigen Nutzerinnen und Nutzer heißt das, dass sie ihre Passwörter nur noch innerhalb des eigenen Haushalts teilen dürfen. Konkret sei damit eine „Sammlung von Geräten“ gemeint, „die zu Ihrem persönlichen Hauptwohnsitz gehören und von den dort wohnenden Personen genutzt werden“, berichtet Heise.
Die angepassten Nutzungsbedingungen beziehen sich vorerst nur auf Neukundinnen und -kunden. Doch die Schonfrist für die Bestandskundschaft währt nicht lange: Bereits ab Mitte März werden sich auch bestehende Abonnentinnen und Abonnenten den Neuerungen unterwerfen müssen.
Verbot bald auch in Deutschland?
Ganz unverhofft kommt die Integration des entsprechenden Verbots in die Nutzungsbedingungen indes nicht: Schon im Sommer 2023 hatte Disney-Chef Bob Iger erklärt, dass das Thema Account-Sharing eine „echte Priorität“ im Konzern hätte und dass man zahlungsunwillige Nießnutzer in Zukunft aussperren wolle.
Es darf also vermutet werden, dass Disney+ die Maßnahmen weiter verschärfen wird und nach der allgemeinen Verbotseinführung daran arbeitet, tatsächlich auch Sperrungen vorzunehmen. Wann das Teilen von Konten auch für hiesige Nutzerinnen und Nutzer verboten wird, ist bislang nicht bekannt.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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