Der groß angelegte Testlauf für die 4-Tage-Woche in Großbritannien sorgte 2022 für Aufsehen. Nach sechs Monaten zeigten sich bei fast allen der 61 teilnehmenden britischen Unternehmen positive Ergebnisse: höhere Produktivität, größere Mitarbeiterzufriedenheit und gestiegene Umsätze. Auch die persönlichen Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen waren fast durchweg positiv. Unklar war damals, ob das nur ein kurzfristiger Effekt ist.
Ein Jahr später zeigt sich: Die 4-Tage-Woche hält offenbar auch langfristig, was sich ihre Befürworter davon versprechen. Eine Folgestudie hat sich nun erneut mit dem Projekt beschäftigt, um die langfristigen Auswirkungen zu untersuchen. Bei 54 der ursprünglich 61 Unternehmen sei die verkürzte Arbeitszeit bei gleichem Lohn noch aktiv und gut die Hälfte (31 Unternehmen) werde das Konzept in jedem Fall permanent beibehalten. 28 Unternehmen haben nun auch an der Folgestudie teilgenommen.
Die 4-Tage-Woche wirkt
Alle teilnehmenden Führungskräfte sehen einen positiven oder sehr positiven Effekt auf ihr Unternehmen. 82 Prozent verzeichnen einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, bei der Hälfte habe sich die Fluktuation in der Belegschaft reduziert. 32 Prozent der Firmen sehen zudem positive Auswirkungen auf das Recruiting, sprich: Sie sind attraktiver für Bewerber:innen.
Darüber hinaus zeige sich in einer separaten Befragung unter 47 der 61 Unternehmen der ursprünglichen Studie, dass die von den Mitarbeiter:innen festgestellten Verbesserungen nach wie vor anhalten. Auch ein Jahr später seien Verbesserungen der Gesundheit, der Work-Life-Balance und generell der Zufriedenheit noch zu spüren.
Juliet Schor, Professorin für Soziologie am Boston College, zeigt sich begeistert von den Ergebnissen: „Der entscheidende Punkt ist, dass die starken Ergebnisse nach sechs Monaten nicht auf kurzfristige Auswirkungen zurückzuführen sind. Diese Auswirkungen sind real und von Dauer.“
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