Die Parfümeriekette Douglas will an die Frankfurter Börse. Erste Gerüchte über einen neuerlichen IPO noch im ersten Quartal gibt es bereits seit Anfang des Jahres. Jetzt soll es noch vor Ostern so weit sein, melden Reuters/Onvista. „Der Börsengang ist für Douglas der nächste logische Schritt, um unser Potenzial künftig als börsennotiertes Unternehmen voll auszuschöpfen“, erklärte demnach Vorstandschef Sander van der Laan, der die Konzernführung nach dem Weggang von Tina Müller seit 2022 innehat.
Ziel sei es, mit dem IPO etwa 800 Millionen Euro einzunehmen. Weitere 300 Millionen Euro wollen die Altinvestoren Familie Kreke und das Finanzinvestitionsunternehmen CVC einbringen, heißt es.
Erlöse sollen Schuldenabbau dienen
Den Schätzungen der Fachleute zufolge wird Douglas derzeit mit rund 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro bewertet. Etwa ein Fünftel der Aktien soll voraussichtlich frei an der Börse gehandelt werden. Die derzeitigen Investoren wollen keine Anteile abgeben, CVC bleibt Mehrheitsaktionär.
Mit dem frischen Kapital plant das Handelsunternehmen zunächst den Abbau der eigenen Schulden in Höhe von rund 3,4 Milliarden Euro. Nach dem IPO werden die Schulden dann noch auf etwa 2,1 Milliarden Euro geschätzt. Trotz der hohen Schuldenlast schreibt Douglas aktuell unter dem Strich aber schwarze Zahlen.
Zweiter Börsengang für Douglas
Gut zehn Jahre lang hat Douglas an der Börse eine Pause eingelegt: Nach der Übernahme durch den Finanzinvestor Advent wurde das Unternehmen 2013 von der Börse genommen, außerdem stieß Advent anschließend sämtliche Randgeschäfte ab. CVC übernahm Douglas dann 2015 als Mehrheitseigner. Van der Laan ist mit Blick auf das Engagement der Investor:innen jetzt zuversichtlich: „Wir sind im Schnitt um sieben Prozent im Jahr gewachsen, und heute in sehr guter Form.“ Bis 2026 soll der Umsatz im Schnitt ebenfalls um sieben Prozent pro Jahr wachsen, auf insgesamt mehr als fünf Milliarden Euro.
Douglas betreibt über 1.850 Filialen in 22 Ländern. Bis 2025/26 sollen 200 neue Standorte eröffnet und 400 Geschäfte renoviert werden. Bereits der Großteil, nämlich zwei Drittel, des eigenen Geschäfts werden mittlerweile online abgewickelt.
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