Im Rahmen einer Ankündigung zum bereits dritten KI-Kongress des Freistaates Sachsen kündigte die sächsische Regierung jetzt die Formierung eines neuen ressortübergreifenden Gremiums an. Der sogenannte Beirat für digitale Ethik soll ab der nächsten Legislaturperiode dazu beitragen, dass die staatlich genutzten Technologieanwendungen bestimmte Anforderungen in Sachen Vertrauenswürdigkeit erfüllen. Mit der Formierung wird Sachsen zum ersten deutschen Bundesland, das einen solchen Beirat beruft.

Vertrauen in KI-Tools schaffen

Mit der Ernennung des neuen Beirats möchte der Freistaat Sachsen vor allem mit gutem Vorbild vorangehen. So besteht zwar großes Interesse an der Integration von künstlichen Intelligenzen in Prozesse, aber trotzdem zögern viele Unternehmen noch. Das belegte kürzlich erst eine Befragung des IT-Branchenverbandes Bitkom. Diese zeigte auf, dass zwar 67 Prozent der Befragten daran glauben, dass KI ihnen bei ihren Alltagsaufgaben helfen könne, aber gleichzeitig auch 80 Prozent lieber erst einmal abwarten und beobachten wollen. 

Dieser Funke Misstrauen in die Technologie sei dabei vor allem in der unklaren Handhabung von Daten begründet. Was tut KI mit unseren Daten und anhand welcher Daten werden Antworten und Texte generiert? Wie Sächsische Staatsministerin der Justiz, Katja Meier, weiter ausführt: „KI-Systeme sind eine große Chance für unsere Zukunft und gerade deswegen müssen wir dafür sorgen, dass die vom Freistaat Sachsen in seinen vielfältigen Bereichen genutzten Anwendungen die notwendigen Anforderungen an vertrauenswürdige KI erfüllen. Sie sollten nachvollziehbar machen, aus welcher Datengrundlage sie ihre Informationen beziehen, die Vielfalt einer Gesellschaft abbilden und Diskriminierung weder erlernen noch reproduzieren.“

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Beirat für digitale Ethik startet im Herbst

Mit der Ankündigung wurde auch ein Startdatum für den Beirat benannt: Ab kommendem Herbst, also zum Start der nächsten Legislaturperiode im Freistaat, soll der neue Expert:innen-Rat feststehen. Hierfür würden jetzt sieben geeignete Kandidat:innen aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft gesucht. Die Idee zum Rat kam aus dem Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.

Hauptaufgabe wird die Beratung der Regierung zu neuen technologischen Entwicklungen und deren ethischen Grenzen sein. So sollen neue Technologien zwar als Möglichkeit erkannt, aber auch rechtzeitig mit entsprechenden Rahmenbedingungen bedacht werden. Das Land Sachsen will sich so als starke Stimme und Vorreiter etablieren. Politisch gesehen sind sie das bereits: Kein anderes Bundesland verfügt derzeit über ein vergleichbares Gremium.

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