Gute Nachrichten für den Handel: Die Konsumfreude kehrt langsam wieder zurück. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Befragung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, für die im Februar 9.000 Personen befragt wurden.
„Die Belastung durch den historisch einmaligen Energiepreisschock lässt langsam nach“, begründen die Studienautoren Dr. Jan Behringer und Prof. Dr. Sebastian Dullien vom IMK diese Entwicklung. So fielen die Energiepreise geringer aus und weniger Privathaushalte als noch 2022 gaben an, von hohen Kosten für Gas, Heizöl, Erdgas und Fernwärme betroffen zu sein. Zudem ist die Inflationsrate deutlich zurückgegangen. Im März sank sie auf 2,2 Prozent – so niedrig war sie zuletzt vor drei Jahren.
Konsumwende steht bevor
Mehr Menschen haben das Gefühl, dass der finanzielle Druck nachlasse. So gaben weniger Befragte als noch vor einem Jahr an, dass sie ihren Konsum einschränken wollen – und die Gruppe jener, die wieder mehr Ausgaben planen, ist gewachsen. „In den kommenden Monaten sei daher eine moderate Erholung des privaten Konsums zu erwarten“, heißt es dazu in der Auswertung zur Studie.
In allen Einkommensgruppen nehme die Konsumfreude zu, erläutern Behringer und Dullien und werten dies als „bevorstehende Konsumwende“ – vor allem, „wenn im Jahresverlauf die Inflationsrate weiter sinkt und mit steigenden Nominallöhnen auch die Reallöhne nach mehreren Jahren des Rückgangs wieder steigen dürften“. Bei Haushalten mit Einkommen unter 2.000 Euro fällt die Konsumbereitschaft aber geringer aus als bei jenen, die über 4.500 Euro im Monat zur Verfügung haben. Dies deute auch weiterhin auf eine anhaltend starke finanzielle Belastung der unteren Einkommensgruppen hin.
Dafür wollen Verbraucher:innen wieder mehr Geld ausgeben
Mehr Ausgaben planen die Menschen in nahezu allen Bereichen. Allem voran wolle man in Freizeit, Unterhaltung und Kultur sowie die Instandhaltung der Wohnung investieren. Ebenso sei mehr Geld für die Bereiche Reisen und Tourismus, Innenausstattung, Haushaltsgeräte bzw. -gegenstände, Bekleidung und Schuhe eingeplant.
Zurückhaltender bleiben die Leute indes bei Nahrungsmitteln, Getränken, Tabakwaren sowie Gaststätten- und Restaurantbesuchen. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass die Mehrwertsteuer in der Gastronomie seit Jahresbeginn wieder angehoben wurde und das Essen auswärts somit teurer geworden ist.
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