Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
- Die deutsche Wirtschaft erholt sich
- Kritik an Lindners Sparkurs
- Der Einsatz von KI könnte viele Büro-Jobs abschaffen
Die deutsche Wirtschaft könnte sich, nach Einschätzung der Bundesregierung, erholen. Die Steuereinnahmen des Bundes und der Länder haben im April deutlich zugelegt, wie unter anderem das Handelsblatt berichtete. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte der Fiskus ein Plus von 7,8 Prozent verzeichnen. Aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums ergeben sich Einnahmen in Höhe von 58,1 Milliarden Euro. Dafür sorgten vor allem Zuwächse bei Umsatz- und Lohnsteuer, aber auch ein Anstieg der Abgeltungssteuer auf Zins- und Veräußerungsverträge. In den ersten vier Monaten des Jahres konnte ein Plus von fast drei Prozent erzielt werden, was Einnahmen in Höhe von 261 Milliarden Euro ergibt.
Schätzungen zufolge sollen die Steuereinnahmen im gesamten Jahr 2024 um 4,1 Prozent auf 864 Milliarden Euro steigen. Die deutsche Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres erholt. Das Bruttoinlandsprodukt soll dabei voraussichtlich um 0,3 Prozent steigen, im Jahr 2025 um weitere 1,0 Prozent.
Chefin der Wirtschaftsweisen kritisiert Lindners Sparkurs
Monika Schnitzer, die Chefin der sogenannten Wirtschaftsweisen, kritisiert den Sparkurs des Finanzministers Christian Lindner, wie die Rheinische Post meldete. Während der schwachen Konjunktur sei es laut Schnitzer keine gute Idee, die Staatsausgaben zurückzudrängen. Nach Ansicht Schnitzers sind Ausgaben in Infrastruktur, Ausbau der Energienetze, Digitalisierung und Verteidigung notwendig. Auch Lindners Idee nach Steuersenkungen wird kritisiert: „Jetzt muss es erstmal um Themen wie Infrastruktur, Energiewende, Bildung, Verteidigung und Ukraine-Hilfen gehen. Mir fehlt die Fantasie, wo kurzfristig der Spielraum für Steuersenkungen herkommen soll“, wird Schnitzer zitiert. Damit Unternehmen ihre Gewinne nicht im Ausland investieren, plädiert Schnitzer für Maßnahmen, die Investitionen in Deutschland fördern.
Das Finanzministerium entgegnete, dass bei Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung und Verteidigung nicht gespart werde.
Einsatz von KI könnte 3 Millionen Jobs betreffen
Laut einer Studie des McKinsey Global Institute könnte der Einsatz von KI großen Einfluss auf die Berufswelt in Deutschland haben. Rund drei Millionen Jobs, darunter vor allem Büro-Jobs, könnten demnach bis 2030 wegfallen, wie Heise berichtete. Bei einer beschleunigten Einführung von KI-Systemen in der USA und Europa könnten bis 2030 rund zwei Drittel aller Arbeitsstunden reduziert werden. Bis 2035 könnte diese Zahl sogar auf 45 Prozent steigen.
Laut McKinsey Global seien vor allem Büro-Jobs in den Verwaltungsbereichen von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen betroffen. Auf die Volkswirtschaft könnte sich der Einsatz von KI allerdings durchaus positiv auswirken. Nach Einschätzungen der Studie könnte die jährliche Produktivitätswachstumsrate in Europa bis 2030 um drei Prozent gesteigert werden.
Die Studie von McKinsey Global untersuchte die wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der USA und zehn europäischen Ländern. Außerdem wurden mehr als 110 Vorstände von Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und den USA befragt.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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