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Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Deutschland verliert im Standortranking
  • Neugründungen nehmen zu
  • Fax ist nicht totzukriegen

 

Deutschland ist im globalen Wettbewerbsranking weiter zurückgefallen. Laut der aktuellen Rangliste des IMD World Competitiveness Center (WCC) belegt Deutschland jetzt nur noch Platz 24 von 67 Ländern, hinter Staaten wie China (Platz 14) und Saudi-Arabien (16), aber vor Österreich (26) und Großbritannien (28). Im Jahr 2022 lag Deutschland noch auf Platz 15, 2014 auf Platz 6. Gewinner der diesjährigen Untersuchung sind Singapur, die Schweiz, Dänemark und Irland.

Die Rangliste des WCC basiert auf 164 statistischen Indikatoren, die in vier Hauptfelder unterteilt sind: Wirtschaftsleistung, Infrastruktur, Regierungseffizienz und Unternehmenseffizienz. Daten von Organisationen wie der Weltbank und dem IWF sowie eine Umfrage unter mehr als 6.600 Führungskräften fließen in die Bewertung ein. Deutschland hat im vergangenen Jahr in all diesen vier Bereichen Rückschritte gemacht. Arturo Bris, Finanzprofessor und Leiter des WCC, erklärt dies teilweise mit den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, aber auch mit hausgemachten Problemen. „Deutschland ist schwach darin, auf Veränderungen zu reagieren und sich flexibel anzupassen. In diesem Punkt rangiert das Land auf Platz 64 und somit auf einem ähnlich schlechten Niveau wie Venezuela“, wird er bei der FAZ zitiert.

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland seien zu langsam bei der Integration neuer Technologien. Bris empfiehlt daher fiskalische Anreize der Regierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

In der Kategorie Regierungseffizienz rutschte Deutschland auf Platz 32 ab, was auch auf die schlechte Bewertung der Ampel-Regierung zurückzuführen ist. Führungskräfte lobten in der Untersuchung zwar das hohe Bildungsniveau und die qualifizierten Arbeitskräfte, kritisierten aber die hohe Steuerlast und die mangelnde Geschäftsförderung. Die Infrastruktur Deutschlands erhielt ebenfalls schlechte Noten, trotz der Investitionen ins Bahnnetz. 

Wieder mehr Existenzgründungen

2023 gab es laut der KfW wieder mehr Neugründungen. Insgesamt 568.000 Menschen haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, damit sind die Existenzgründungen um drei Prozent angestiegen – im Vergleich zum eher schlechten Jahr 2022. Trotz des leichten Wachstums fehlen aber auch weiterhin konjunkturelle und arbeitsmarktseitige Impulse, wie KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib beim ZDF betont. Besonders im Vollerwerb sind Neugründungen um acht Prozent zurückgegangen, während Nebenerwerbsgründungen um elf Prozent zugenommen haben. Bei Frauen stiegen diese sogar um 22 Prozent.

Vor allem wirtschaftliche Faktoren, wie die hohe Inflation, steigende Zinsen sowie die allgemeine Unsicherheit schrecken in der aktuellen Zeit viele Menschen vor einer Unternehmensgründung ab.

Drei von vier Unternehmen nutzen immer noch das Faxgerät

Es scheint nicht totzukriegen zu sein: Noch immer nutzt ein Großteil der deutschen Firmen das Faxgerät. Wie aus einer aktuellen Studie von Bitkom unter 604 Firmen hervorgeht, nutzen mit 77 Prozent noch immer gut drei von vier Firmen zumindest gelegentlich das Fax, um Dokumente zu versenden. Zwar geht die Nutzung stetig zurück – im letzten Jahr lag der Wert noch bei 82 Prozent, 2018 sogar noch bei 95 Prozent – dennoch scheinen sich viele Firmen nicht gänzlich von dieser bewährten Methode der Datenübertragung trennen zu wollen. Besonders dem Digitalverband geht der Wandel hin zu effizienteren und vor allem sicheren Alternativen nicht schnell genug. Es benötigt Bereitschaft auf allen Seiten, um „bestehende Lösungen zu hinterfragen und sich auch neues digitales Know-how anzueignen“, so der Appell von Daniil Heinze, Referent Digitale Geschäftsprozesse bei Bitkom.

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