Wer derzeit den Online-Shop des Luxus-Kaufhauses KaDeWe aufruft, wird nicht sofort merken, dass der Shop offenbar relativ kurzfristig geschlossen wurde. Die Seite sieht aus wie immer, aber wenn man versucht, etwas in den Warenkorb zu legen, erscheint die Meldung: „Aktuell ist ein Einkauf in unserem Onlineshop leider nicht möglich. Wir arbeiten bereits an einer Lösung und sind schon bald wieder für Sie da.“

Aber dieses Versprechen entspricht wohl nicht der Wahrheit. Nach Informationen des Portals Capital habe die KaDeWe-Führung beschlossen, den Online-Shop komplett zu schließen. Der Bereich E-Commerce soll vollständig eingestellt werden, stattdessen wolle man sich auf das Kerngeschäft in den stationären Filialen konzentrieren, heißt es demnach in einer internen Mitteilung an die Belegschaft.

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E-Commerce „nicht profitabel“

Die Geschäftsleitung teilte mit, dass die Analyse interner Strukturen und Prozesse ergeben habe, „dass der Bereich E-Commerce nicht profitabel fortgeführt werden kann.“ Wann die Abschaltung schlussendlich erfolgt, ist bislang offen, aber hinter den Kulissen scheint der Online-Shop bereits keine Rolle mehr zu spielen. Wie beschrieben, werden schon jetzt keine Bestellungen mehr entgegengenommen.

Betroffen sind von der Schließung des Online-Shops 26 Mitarbeiter:innen. Diese sollen laut interner Unterlagen auch bereits betriebsbedingte Kündigungen erhalten haben. Laut einer Vereinbarung zwischen der Geschäftsleitung und dem Gesamtbetriebsrat erhalten Beschäftigte, die nicht gegen ihre Kündigung vorgehen, eine „Klageverzichtsprämie“ in Höhe von 1.500 Euro brutto, so Capital.

Überraschend komme das Aus des Online-Shops angesichts der Probleme der Gruppe und den Pleiten von René Benkos Signa-Gruppe (zu der die Luxuskaufhausgruppe gehörte) nicht. Interne Dokumente belegen Capital zufolge, dass der Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz verschwindend gering gewesen sei. „Demnach beliefen sich die E-Commerce-Erlöse in der Regel allenfalls auf fünfstellige Beträge am Tag“, schreibt das Portal.

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