Schwierigkeiten bei der Zustellung von Online-Bestellungen verärgern noch immer einen großen Teil der Kundschaft. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der jährlichen Studie mit dem Titel „Online-Handel wächst, aber zu viele Verbraucher sind weiter unzufrieden mit der Zustellung“, die von der Descartes Systems Group, einem Anbieter von Software-as-a-Service für Logistikunternehmen, bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde und die Verbraucherstimmung im E-Commerce untersucht.

Aus der Umfrage geht hervor, dass 39 Prozent der 8.000 befragten Konsumenten aus Europa und Nordamerika im Vergleich zum Vorjahr häufiger online eingekauft haben. 57 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr außerdem mindestens eine neue Produktkategorie online gekauft.

Trotz dieser positiven Entwicklung berichten jedoch 67 Prozent der Konsumenten von Problemen bei der Zustellung ihrer Online-Bestellungen. „Obwohl es in verschiedenen Bereichen der Branche jährliche Verbesserungen gibt, bleibt die Unzufriedenheit mit der Zustellung im E-Commerce weiterhin hoch“, erläutert Johannes Panzer, Head of Industry Solutions, E-Commerce bei der Descartes Systems Group. 

Konsequenzen einer negativen Kauferfahrung

Erleben Kunden Zustellprobleme, kann dies erhebliche Auswirkungen auf künftige Online-Einkäufe haben. Auf die Frage, was sie davon abhalten würde, künftig mehr online einzukaufen, gaben 21 Prozent der befragten Verbraucher an, negative Erfahrungen mit der Zustellung gemacht zu haben. Weitere häufig genannte Gründe waren die Unzuverlässigkeit der Lieferung (20 Prozent) und die allgemeine Unzufriedenheit mit dem Lieferprozess (17 Prozent).

Die Studie deckt auch die Konsequenzen auf, die aus den negativen Zustellerfahrungen resultieren. Bei 23 Prozent der Verbraucher, die in der Vergangenheit Lieferprobleme hatten, führte dies zu einem Vertrauensverlust in den Zustelldienst, während 19 Prozent das Vertrauen in den Einzelhändler verloren.

Infolgedessen ergriffen mit 63 Prozent außerdem die große Mehrheit entsprechende Maßnahmen, die potenziell den Ruf der Lieferdienste oder Händler schädigen könnten. Dazu gehören das Meiden des betroffenen Einzelhändlers (19 Prozent) oder anderer Händler, die denselben Zustelldienst nutzen (16 Prozent). Zusätzlich geben Kunden mit negativen Erfahrungen diese auch an Freunde und Familie weiter und raten diesen, den betroffenen Zustelldienst oder Einzelhändler zu meiden. Auch eine reduzierte Häufigkeit von Online-Einkäufen (14 Prozent) und das Teilen negativer Erfahrungen in sozialen Medien (11 Prozent) wurden häufig genannt. „Unternehmen müssen diese Reaktionen ernst nehmen“, so der dringende Appell von Panzer.

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