Eine Welle der Reformen rollt über eBay hinweg. Und sicherlich haben einige Händler das Gefühl, im Strudel der vielen Neuerungen unter zu gehen: Die Bereiche „Verkäufer mit Top-Bewertung“, Artikelbilder, Rücknahmebedingungen oder Provisionen sind da nur einige Beispiele. Manche der Änderungen wurden – wie bereits berichtet – Anfang August umgesetzt, andere treten erst im bevorstehenden Herbst in Kraft. Nun wendet sich eBay via E-Mail an seine Händler, um weitere Neuerungen zu beleuchten.
„Wir nehmen jetzt Änderungen vor, damit Sie Ihren Käufern bei eBay das beste Kauferlebnis aller Zeiten bieten können“ – so heißt es in der aktuellen E-Mail, in der sich eBay an seine Händler wendet. Es scheint jedoch, als sei die positive, fast beschwingte Einstellung der Plattform bei ihren Händlern noch nicht angelangt. Tatsächlich gibt es viele Verkäufer, die sich in Foren oder Kommentaren eher missmutig gegenüber den umfangreichen Maßnahmen äußern.
Nichtsdestoweniger lässt eBay scheinbar nichts unversucht, um die vielen positiven Aspekte der bevorstehenden Änderungen anzupreisen: Zu „höheren Umsätzen und zufriedenen Käufern“ sollen sie führen.
Das Entfernen von Kundenbewertungen
Für Händler sind gute Bewertungen das A und O. Viele Kunden schöpfen erst dann Vertrauen, wenn sie sich auf die positiven Erfahrungen anderer Käufer stützen können. Doch nach einem abgeschlossenen Handel auch eine sachliche und faire Bewertung zu erhalten, ist keine Selbstverständlichkeit. Daher will eBay - wie bereits gemunkelt wurde - für mehr Transparenz im Bewertungssystem sorgen und die Entfernung unsachgemäßer Beurteilungen zum Schutze der Händler erleichtern.
Dazu soll es zwei Möglichkeiten geben: Sollten eBay klare Informationen zu einem Kauf vorliegen und die Tatsachen widersprechen den Angaben innerhalb der Bewertung, so soll diese automatisch gelöscht werden. Dies trifft zum Beispiel zu, wenn es sich bei dem Käufer um einen nicht zahlenden Kunden handelt, wenn ein Muster bei der schlechten Beurteilung zu erkennen ist oder wenn dem Käufer die Mitgliedschaft entzogen wurde. Auch manuelle Löschungen sind möglich, sollte beispielsweise der Käufer keine Bewertungs-Voraussetzungen erfüllen, er während des Handels einen Fehler gemacht haben oder die Beurteilung unangemessene Kommentare enthält.
Reduzierter E-Mail-Verkehr
Auch der Versand digitaler Nachrichten ist von den Änderungen betroffen: Da Kunden in Befragungen angaben, sich von den permanenten und häufig auch doppelten E-Mail-Benachrichtigungen bezüglich einer Kaufabwicklung gestört zu fühlen, will das Unternehmen den Kontakt minimieren. Dazu sollen die Händler frei entscheiden können, welche E-Mails sie selbst an die Käufer schicken und welche Nachrichten eBay übernehmen soll. In einer Liste wurden die bei einem Handel üblichen und notwendigen Nachrichten zusammengestellt – zum Beispiels E-Mail nach Auktionsende, Kaufbestätigung, Zahlungsinformation, Versandbestätigung etc. Über diese Auflistung sollen Händler dann die Wahl der Kontaktaufnahme treffen.
Die Angabe von Energieeffizienzklassen
Der Energieverbrauch steht in den letzten Monaten und Jahren nicht nur aus umweltschonenden Gründen im Vordergrund. Auch die gestiegenen Stromkosten veranlassen Kunden darauf zu achten, in welcher Energieeffizienzklasse sich ein von ihnen begehrtes Neugerät befindet. Zudem schreiben die EU-Richtlinien in bestimmten Kategorien wie Waschmaschinen, Klimaanlagen, Fernsehern oder Lampen) eine Produktinformation vor, die eine solche Effizienzklassen-Angabe enthält. Es gibt also viele Gründe, warum eBay seinen Händlern dabei helfen möchte, ihre Käufer über diese Energie-Artikelmerkmale zu informieren.
Die Verkaufsplattform rät deshalb ihren Kunden, sich über die Eigenschaften der zu verkaufenden Geräte zu informieren und daraufhin bei der Erstellung des Angebotes im entsprechenden Kontaktformular die Energieeffizienzklasse anzugeben. Dies nimmt Verbrauchern eventuelle Unsicherheiten und schützt auch die Händler.
Verbraucherschutz und zufriedene Kunden
Die zahl- und umfangreichen Neuerungen bei eBay dienen vor allem dem Schutz der Verbraucher. Um ihnen alle notwendigen Informationen zum Kauf und einen umfassenden Service zu bieten, nimmt das Unternehmen auch die Beanspruchung seiner Händler in Kauf. Doch sollte zugutegehalten werden, dass auch die Interessen der Verkäufer gewahrt werden, denn die richtige Umsetzung von EU-Richtlinien beispielsweise schützt sie vor Abmahnungen. Außerdem sollte man annehmen, dass umfangreich informierte Kunden, die aus verschiedenen Service-Leistungen schöpfen können, auch zufriedene Kunden sind. Und glückliche Kunden wiederum sind zahlungswillige Kunden.
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Wir benutzen Ebay nur noch als Werbeplattform, d.h. wir stellen ein Produkt in einer Menge von z.B. 500 Stück je Auktion ein ( VK 700 Euro ). Niemand kauft, aber nimmt Kenntnis von unserer Homepage! Dort kann er dann auch einzeln je Stück kaufen....grins . Ebay bekommt ein paar Cent für diesen Service, und wir haben die maximale Werbung. Ebay ist billiger als Google - haha
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Ich blicke 7-8 Jahre zurück. Damals haben die meisten Käufer per Banküberweisung bezahlt.
Heute jedoch verzeichnen wir rund 98% Paypal Zahler.
eBay hat es sehr gut eingefedelt mit dieser Paypal Geschichte.
jetzt kommen von Jahr zu Jahr immer neue Änderungen die zum Nachteil der Händler sind. ob diese Änderungen bei der Kaufgemeinde ankommen ist fragwürdig.
wo ist der Unterschied ob ich ein Artikel für 29,- + 4,- Versand verkaufen
oder ob ich es für 33,- mit kostenlosem Versand verkaufe?!
Unterschied ist wieder, dass eBay an dieser Stelle mehr verdient.
Aufgrund solcher Änderungen distanziere ich mich immer weiter von Ebay.
Investiert lieber das Geld, für die Ebaygebühren in Werbung für einen Shop, ihr werdet sehen, dass so ein Shop genau so gut wie Ebay und co....läuft.
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ebay führt die meisten Veränderungen für die Käufer ein - ja klar!
Geld - das ist alles worum es sich dreht. Wenn ich es mir so ansehe, dass ich quasi GEZWUNGEN werde den kostenpflichtig en Versand wegzulassen und diesen in den Preis einzubetten sehe ich da nicht irgendwie einen wirklichen Kundenvorteil.
Ob ich jetzt 5 Artikel á 10 EUR kaufe und Versand von 5 EUR bezahle, oder für die 5 Artikel nicht 55 EUR sondern 75 EUR zahlen muss... Das ist das Kauferlebnis?
Selbst wenn man Rabatte anbieten würde, wäre es doppelte und dreifache Mehrarbeit.
Denn wenn ich einen Rabatt gewähre, muss ich eine entsprechende Gutschrift erstellen, diese muss dann zusätzlich gebucht werden, u.U. ein neuer Auftrag generiert werden, die Ust muss dann neu berechnet werden, es entsteht eine neue Gutschriften-Re chnung, die ich ausdrucken müsste und die Verkaufsprovisi on bei ebay für die Rückerstattung? Haha, die streicht ebaysich fein ein.
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