Es ist eine Frage des Geschmacks. Vielleicht auch der Überzeugung. Und in den meisten Fällen gibt es kaum ein Zurück: Wer sich als Kunde für einen E-Book-Reader entscheiden muss, hat – neben zahlreichen namhaften und weniger namhaften Anbietern – natürlich auch die Wahl zwischen den alten Kontrahenten Amazon und Weltbild. Auch aktuell versuchen wieder beide Konzerne mit besonderen Aktionen, die Gunst der lesefreudigen Kundschaft für sich zu gewinnen.
(Bildquelle E-Book-Reader mit Brille: mmkarabella via Shutterstock)
Weltbild: Alte Bücher gegen Tolino-Rabatt
Weltbild rührt die Werbetrommel und ruft Kunden dazu auf, einen „Frühjahrsputz im Bücherregal“ vorzunehmen. Wer zehn Bücher verschenkt bzw. spendet, erhält dafür eine Tausch-Prämie im Wert von 15 Euro. Das Geld wird den putz-freudigen Teilnehmern als Gutschein via E-Mail zugesandt und kann im Anschluss „in Verbindung mit dem Kauf des Tolino Shine und des Tolino Vision 2 bei Weltbild.de“ eingelöst werden.
Die Tausch-Aktion läuft noch bis zum 21. März 2015 und wird (neben den offensichtlich finanziellen Vorzügen) auch unter der Prämisse des Umweltschutzes veranstaltet. Denn Weltbild verweist darauf, dass Vielleser, die zehn oder mehr digitale Bücher im Jahr verschlingen, damit auch merklich zum Klima- und Umweltschutz beitragen.
Amazon wirbt mit Gratis-Kindle
Natürlich findet auch Amazon immer wieder neue Strategien und Pläne, mit deren Hilfe Neukunden von der hauseigenen E-Book-Familie Kindle überzeugt werden sollen. Um eine noch größere Zielgruppe zu erreichen, hat sich der US-Konzern hierzulande beispielsweise mit der Deutschen Telekom zusammengeschlossen: Nutzer, die sich auf Amazon für ein Smartphone in Verbindung mit einem Telekom-Neuvertrag entscheiden wollen, lockt der Konzern mit einem 50 Euro-Aktionsgutschein sowie einem Kindle Paperwhite als Gratis-Zugabe.
Schon hinsichtlich der Deutschland-Vermarktung des hauseigenen (aber gefloppten) Amazon Smartphones Fire Phone hatte der Konzern mit dem Mobilfunk-Anbieter kooperiert und das Gerät exklusiv vertrieben. Der Telekom dürfte diese Kooperation nach Einschätzung von allesebook.de jedoch nicht nur Fans bringen, schließlich widerspricht diese Partnerschaft den Ambitionen, die die Telekom bei der technischen Entwicklung des Konkurrenten Tolino an den Tag gelegt hatte. Außerdem liefert das Unternehmen die Netzinfrastruktur der Tolino-Clouddienste und sollte in diesem Hinblick eigentlich ein fester Teil jenes Bündnisses sein, das sich gegen die Allmacht von Amazon auflehnt.
Kindle oder Tolino: Die Qual der Wahl – eine dauerhafte Entscheidung
Die Werbung für die E-Book-Reader ist für beide Unternehmen enorm wichtig. Denn hat sich ein Kunde einmal entschieden, so wird er wohl auch in Zukunft beim gewählten Unternehmen bleiben. Denn das geschlossene System von Amazon verbietet den Kauf von E-Books im offenen ePub-Format und die Kindle-Bücher können auch wirklich nur von den Amazon-eigenen Geräten gelesen werden. Und wer sich dagegen einmal für die „Freiheit“ der Tolino-Bücher entschieden hat, will sich vermutlich nicht auf ein geschlossenes System einlassen. Letztendlich müssen die Kunden selbst entscheiden.
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