Als Zalando vor wenigen Monaten den lang ersehnten IPO wagte, zog dies die Augen der Branche an die Frankfurter Börse. Und auch nun sind die Aktien des Mode-Händlers wieder in aller Munde: Die Großaktionäre wollen nämlich Aktien im Wert von fast einer halben Milliarde Euro unter die Leute bringen.

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(Bildquelle Zalando Logo: 360b via Shutterstock)

Großaktionäre: Verkauf von Aktien im Wert von 460 Millionen Euro

Die hohen Erwartungen, die die Branche an den Zalando-Börsengang hatte, konnten nicht immer erfüllt werden. Besonders der Start, Anfang Oktober 2014, war weitaus weniger spektakulär als prophezeit. Doch nach nur fünf Monaten richten sich die Augen wieder verstärkt auf die Aktien des Samwer-Unternehmens: Wie das Handelsblatt nämlich mitteilt, wollen einige große Anteilseigner ein nicht gerade kleines Aktienpaket verkaufen und so die eigenen Kassen füllen.

„Nicht gerade klein“ bedeutet in diesem Fall, dass es sich um insgesamt 18 Millionen Zalando-Aktien im Wert von „mutmaßlich 460 Millionen Euro“ handeln soll, hieß es aus Insiderkreisen. Dies entspricht etwa 7,3 Prozent des Kapitals in Aktien. Auch die Namen der entsprechenden Aktionärs-Schwergewichte sind bekannt: Global Founders, Holtzbrinck Ventures, AI European Holdings und Rocket Internet AG. Mit dem Deal beauftragt wurde die US-Bank Morgan Stanley, die im vergangenen Jahr bereits den Börsengang von Zalando betreute.

Auch einige Zalando-Mitarbeiter wollen Aktien veräußern

Im Zuge des IPOs hatten die Altaktionäre von Zalando, also der skandinavische Investor Kinnevik, aber auch die Samwer-Brüder selbst, keine Aktien abgegeben. Dies ändert sich nun, da die Samwers je an den beiden Investment-Parteien Rocket Internet als auch an Global Founders beteiligt sind, die nun zur Riege der Aktienverkäufer zählen. Sie dürften von dem anvisierten Verkauf ordentlich profitieren.

Von den nun abzustoßenden Aktien sollen institutionelle Investoren profitieren. Außerdem gäbe es auch Zalando-Mitarbeiter, die darüber hinaus mehr als 488.000 Aktien veräußern wollen – unter ihnen sei auch der Chef der Finanzen, Rubin Ritter. Einige Zalando-Eigner seien jedoch auch daran interessiert, die geltende Haltefrist für ihre Aktien bis Ende Juni 2015 zu verlängern. Diese entsprechen etwa 64 Prozent des Grundkapitals.

Die Ankündigung des Aktien-Verkaufs ließ die Zalando-Aktie am Abend deutlich sinken.