Nicht mehr lange und die beiden Unternehmen Ebay und Paypal gehen getrennte Wege. Viele Monate ist dieser Schritt bereits angekündigt, doch wie sehen die weiteren Vorgehensweisen eigentlich aus? Welche Vorschriften und Regulierungen müssen beachtet werden und wo liegt eigentlich Potenzial für einen möglichen Rechtsstreit zwischen den Parteien? Zu solchen und weiteren Fragen wurde nun eine Infografik veröffentlicht.
Ebay und Paypal wollen „Geschäftsbeziehungen auf Armeslänge“
Es ist eine recht schlichte Infografik, auf der jedoch die Zukunft zweier Unternehmen abgebildet wird: Obwohl es sich bei Paypal um ein Tochterunternehmen von Ebay handelt, ist die Trennung der beiden Parteien keine Angelegenheit, die sich mal eben schnell durchführen lässt. Neben den zahlreichen Vorschriften und Regulierungen, die es einzuhalten gilt, gibt es laut EcommerceBytes sogar die Möglichkeit, dass rechtliche Streitigkeiten entbrennen.
Doch so weit muss es nicht kommen. Ebay-Chef John Donahoe sprach sogar mit Blick auf die gemeinsame Datennutzung von künftigen Geschäftsbeziehungen, die „auf Armeslänge“ (also sehr „nah beieinander“ und harmonisch) stattfinden sollen.
Trennung von PayPal und Ebay: Bürokratie ohne Ende
Zunächst einmal müssen bei einer solchen Unternehmens-Trennung alle erforderlichen Informationen, Daten und Akten eingereicht werden, was einer recht großen bürokratischen Anstrengung gleichkommen dürfte, schließlich muss sowohl das geltende Recht der US-amerikanischen Bundesstaaten, aber auch die staatlichen Regulierungen beachtet werden. Danach gilt es, Transaktionsverträge und -vereinbarungen über die anstehende Trennung der Konzerne ordnungsgemäß auszuführen und einzureichen. Auch Vermögenswerte und Verbindlichkeiten müssen von Ebay auf Paypal übertragen werden.
Rechts- oder Steuerberater stehen den Konzernen dabei zur Seite, um juristische Feinheiten und steuertechnische Angelegenheiten im Blick zu behalten. Natürlich schaltet sich – neben der Riege an Investoren und Geldgebern – auch die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde in die komplizierten Vorgänge einer solchen Trennung wie bei Paypal und Ebay ein. Kurz vor der Abspaltung sind noch Genehmigungen von verschiedenen staatlichen Stellen, zum Beispiel der Finanzaufsicht in Luxemburg (CSSF) oder auch der Zentralbank von Luxemburg (BCL) nötig.
Zu guter Letzt müssen die Transaktionsverträge und Vereinbarungen über die Trennung ordnungsgemäß durchgeführt und eingereicht sowie die letzten börsenbezogenen Schritte mit Blick auf die Paypal-Aktien angestrebt werden.
Juristische Streitigkeiten denkbar, aber nicht angestrebt
Grundsätzlich wollen natürlich beide Parteien Streitigkeiten, Kontroversen und eine „Eskalation der Angelegenheit“ vermeiden. Obwohl es – zum Beispiel aus den Reihen der Mitarbeitervertretung oder auch in den verschiedenen Führungsebenen – viele Spannungen (und auch Ängste) geben dürfte, wäre eine juristische Auseinandersetzung wohl nicht im Sinne beider Parteien.
Hier sehen Sie die vollständige Straße zur Trennung:
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