Google hat sich mit Android und Google Chrome OS zu einem der weltweit führenden Betriebssystem-Hersteller entwickelt. In die Promotion der Software-Produkte wird viel Aufwand investiert, der Vertrieb der Hardware wurde dagegen lange vernachlässigt. Das hat Google jetzt geändert und präsentiert neben einem eigenen Online-Store auch eine stationäre Filiale.

Screenshot Google Store© Google Store - Screenshot

Wer Produkte produziert, will diese natürlich auch verkaufen. Bisher wurden die Produkte wie die Nexus-Smartphones aber nur über Dritthändler oder über den Play Store angeboten. Dieser ist jedoch eigentlich nur für den Verkauf von digitalem Content ausgelegt. Um die eigenen Produkte endlich richtig präsentieren zu können, hat Google nun einen eigenen Shop gelauncht – den Google Store.

Alle Produkte auf einen Blick

Ob Nexus-Smartphone, Nexus-Tablet, ein Chromebook oder der Chromecast-Stick – die hauseigenen Produkte von Google sind nun direkt über den am 11. März eröffneten Online-Shop bestellbar. Ein weiterer Vorteil. Die Präsentation der Hardware ist sehr viel einfacher, denn die Designer können alle Möglichkeiten ausschöpfen. Entsprechend groß sind die Bilder und das Informationsangebot, bestehend aus einer ausführlichen Beschreibung, teilweise verwendeten Videos und Reviews aus der Presse. Ob es irgendwann auch Nutzermeinungen geben wird, ist bisher jedoch nicht ersichtlich.

Natürlich ist der Google Store nicht der einzige Vertriebskanal – schließlich kommt man an den großen Online-Händlern einfach nicht vorbei. Wie der Googlewatchblog schreibt, gibt es seit einiger Zeit auch einen offiziellen Google-Shop auf Amazon.

Google mit Omnichannel-Strategie

Aber Google wäre nicht Google, wenn es sich nur mit dem Online-Verkauf zufriedengeben würde. Natürlich verkauft der Internet-Gigant bereits bei verschiedenen Einzelhändlern mit speziell ausstaffierten Verkaufs- und Präsentationsbereichen – aber eine richtige Kundenbindung wurde dadurch nie erreicht. Um dem entgegen zu wirken, hat Google jetzt in London einen „shop in shop“ eröffnet. Neben der Möglichkeit, die Produkte direkt vor Ort zu kaufen, können die Kunden dank Fachpersonal auch erfahren, wie die jeweiligen Produkte am besten miteinander funktionieren.

 

Google Shop in London© Google – Google Shop in London

 

Dadurch, dass Google dann die eigene Kontrolle über die Präsentation und das Sortiment hat, kann das Unternehmen in Zukunft Schwerpunkte setzen. Und wie beim Online-Shop setzt Google auch im stationären Geschäft auf weiterführende Informationen. So sind unter anderem regelmäßig kleine Seminare bzw. Kurse geplant, um den Kunden den Nutzen der Technik näherzubringen.

Ob das Konzept aufgehen wird, wird sich in der Zukunft zeigen. Dass Google künftig viel Wert auf eine perfekte Präsentation der Hardware in Verbindung mit der eigenen Software legt, kann für den Vertrieb jedoch nur von Vorteil sein.