Der Buchhandel gehört zu jenen Sektoren, die besonders stark unter der Allmacht von Amazon ächzen. Doch eine Reihe deutscher Buchanbieter hatte im vergangenen Sommer angekündigt, dieser schier unantastbaren Stärke die Stirn zu bieten. Mit einer neuen Plattform wollen sie gegen die Verdrängung kleinerer Händler vorgehen. Nun ist es endlich so weit: In wenigen Wochen soll das Projekt Genialokal die Pforten öffnen.
(Bildquelle Kampf und Abwehr: Sergey Nivens via Shutterstock)
Genialokal – die neue Buch-Plattform vereint Händler
Die Marktmacht von Amazon steht immer wieder in der Kritik, weil sie nicht nur kleinen, sondern durchaus auch großen Händlern das Leben schwer macht. In den vergangenen Monaten und Jahren musste die Branche viele Schließungen und Insolvenzen beobachten. Doch mit dem neuen Projekt Genialokal wollen sich Händler nun zur Wehr setzen.
Die Händler-Allianz wollte eigentlich schon im Herbst 2014 mit der Plattform starten. Der Grundgedanke hinter diesem Portal ist, dass die Anbieter mit einem gemeinsamen Online-Auftritt stärker sind und eine größere Reichweite erlangen, als allein. Daher soll Genialokal von 600 Anbietern gestützt werden, die ihre Produkte dort feilbieten. Der Clou daran: Kunden können nicht einfach nur online kaufen, sie können sich auch über die Warenverfügbarkeit eines Wunschartikels in einer (angeschlossenen) Buchhandlung in der Nähe informieren.
Wenn sie das Buch nicht in einer Wunsch-Filiale vor Ort abholen, sondern sich lieber nach Hause liefern lassen wollen, so können sie die digitale Bestellung von einer Buchhandlung ihrer Wahl abwickeln lassen. Treffen die Nutzer jedoch bezüglich des Anbieters keine Wahl, so sorgt das System von Genialokal dafür, dass der Kauf automatisch der nächstgelegenen Filiale zugeordnet wird.
Im April soll die Buch-Plattform Genialokal starten
Noch im vergangenen Sommer hieß es, dass Genialokal rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2014 starten sollte. Doch dieser Termin verstrich, ohne dass große Neuerungen oder Ankündigungen vonseiten der Betreiber zu vernehmen waren. Doch nun scheint der Start des Portals kurz bevorzustehen.
Der „lokale Internet-Shop“ wurde nun auf der Leipziger Buchmesse der Öffentlichkeit präsentiert und in einer abschließenden Beta-Phase gestartet. Nach dieser Testphase, bei der lediglich eine Handvoll Buchhandlungen eingebunden sind, soll Genialokal schließlich am 15. April 2015 die digitalen Pforten öffnen.
Genialokal soll mittel- bis langfristig auch im Nicht-Buch-Bereich ausgebaut werden
Als Großkonkurrent von Amazon soll auch der Tolino auf Genialokal stärker in Szene gesetzt werden. Neben den Lesegeräten sollen auch E-Books und Non-Book-Artikel wie zum Beispiel CDs oder Spielwaren angeboten werden. Dabei sind die Ziele nicht gerade niedrig gesteckt: „In den kommenden zehn bis 20 Jahren wollen wir weitere lokale Einzelhändler in das System einbinden. So könnten dann auch Apotheken Medikamente via genialokal.de zur Abholung bereitstellen, ohne dass der Kunde zweimal laufen muss“, kommentiert Lorenz Borsche von eBuch eG nach Angaben von Pressetext.com.
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Dann möchte ich mal ganz unreif in den raum stellen, dass die vielen kleinen Marketplacehänd ler, wie auch wir einer sind, ebenfalls unsere Leute nach Tarif bezahlen und unsere Steuern in Deutschland abführen und trotzdem gutes Geld verdienen, indem wir Amazon als Plattform nutzen. Und wenn Leute über Amazon bei einem Marketplacehänd ler kaufen, dann kann ich weder den Kunden verdammen, noch den Händler, der Amazon als Plattform nutzt...das finde ich durchaus engstirnig und einseitig betrachtet, aber sorry, ich bin durchaus sicher zu unreif für eine eigene, differenzierte Meinung!
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der Unterschied ist, dass Genialokal von Buchhändlern gegründet wurde, Leuten die teilweise schon seit Generationen und aus Liebe zum Beruf arbeiten und nicht aus maßloser Profitgier.
Das Genialokal seine Leute nach Tarif bezahlt und in Deutschland Steuern bezahlt!!!
Ohne die vielen weiteren Nebeneffekte ist das schon ein riiiesiger Unterschieb zu Amazon.
Ich möchte von meinem AG fair behandelt werden und deshalb kaufe ich (soweit möglich) bei Firmen die ihre Arbeitnehmer ebenfalls fair behandeln.
Deine alberne kleine Rhetorik mit den Feindbildern ist übrigens völlig deplatziert und spricht für Deine Unreife.
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