Der deutsche Discounter Aldi wagt offenbar endlich den Schritt in den Online-Handel: Der britische Markt soll dabei zunächst als Testobjekt herhalten.
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Aldi plant Medienberichten zufolge den Einstieg in den Online-Handel. Dabei soll zunächst ein Online-Shop für den britischen Markt entstehen. Für das Geschäft in Großbritannien ist Aldi Süd zuständig, der Schwesterkonzern Aldi Nord plane die Eröffnung von Online-Shops in Spanien und Portugal. Wie The Telegraph berichtet, kommentierte das Unternehmen die Meldungen nicht. Die britische Geschäftsstelle habe auf Anfragen nicht reagiert.
Großbritannien würde sich als Testmarkt aber zweifellos eignen: Die Briten gehören zu den Vorreitern in Sachen E-Commerce und mehrere Supermärkte, wie etwa Sainsbury’s, haben bereits den Schritt in den Online-Handel vollzogen. Auch Aldis Geschäft wächst laut Telegraph kräftig weiter: Allein in diesem Jahr will das Unternehmen dort 70 neue Filialen eröffnen und rund 5.000 Mitarbeiter einstellen.
Gute Website ohne Kauf-Funktion
Ein Online-Shop würde dem Unternehmen einen weiteren Absatzmarkt bieten. Ohnehin kann man sich fragen, wieso Aldi diese Option nicht schon länger erprobt: Die Websites der Unternehmensschwestern Aldi Nord und Aldi Süd sind prinzipiell gut aufgebaut und der Kunde kann dort auch alle Produkte im Sortiment ansehen – samt Produktbeschreibung und Preisschild. Nur die Kauf-Funktion fehlt.
Dass Aldi sich bislang gegen den Einstieg in den Online-Handel wehrt, hat verschiedene Gründe. Die Geschäftsführer der Regionalgesellschaften sind laut W&V der Meinung, dass ein Online-Shop dem Stationär-Geschäft schadet – eine Mentalität, die zugegeben ein wenig veraltet ist. Zudem waren die Online-Umsätze im Online-Lebensmittelhandel bisher noch recht überschaubar. Anders sieht es offenbar in Australien aus: Hier betreibt Aldi seit 2013 einen Online-Shop für Spirituosen.
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