Ebay und Amazon. Zwei Größen im Online-Handel. Und doch liegen Welten zwischen den Portalen. Wo sich Ebay immer weiter von seinem Auktionshaus-Image wegarbeitet und nach steigenden Umsätzen und Gewinnen strebt, ist Amazon längst über dieses Stadium hinaus und greift bereits nach viel entfernteren Sternen. Auch mit Blick auf die Händler-Zahlen zeigt sich, dass Ebay momentan gegen Windmühlen kämpft.

 Auf Reisen mit Koffer

(Bildquelle Auf Reisen: Sidarta via Shutterstock)

Ebay: Stagnierende Umsätze, stagnierende Händler-Zahlen

Seit jeher kämpfen zwei Größen um ihre Stellung auf dem Internet-Parkett: Amazon gegen Ebay. Es sind zwei Portale, um die hierzulande kaum ein Online-Händler drum herum kommt. Und doch könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Denn während es den Anschein hat, dass Amazon mit seinen ständig neuen Innovationen, Technik-Wundern und neuen Services nach der Weltmacht strebe, stagniert das Geschäft von Ebay.

Schon der Blick auf die Umsätze des vergangenen Jahres zeigt, dass man von einem kräftigen Wachstum meilenweit entfernt ist: Der Wert ist bei rund 2,3 Milliarden Dollar zum Stillstand gekommen. Das Zugpferd, das die Konzern-Zahlen stets nach oben korrigiert und rettet, war bisher immer die Noch-Tochter Paypal. Und auch bei den Händler-Zahlen tut sich nicht viel. Nach Angaben von Ecommerce Bytes blieben diese in den vergangenen Jahren unverändert bei rund 25 Millionen.

Betrachtet man sich die Zahlen von Amazon, so liegen diese mit zwei Millionen zwar weit unterhalb von Ebay. Doch diesen Wert gibt der Konzern bereits seit 2011 an, sodass er mittlerweile längst veraltet sein dürfte. Man kann daher davon ausgehen, dass die Gesamtsumme der Händler inzwischen beträchtlich höher ist und wohl auf die 3 Millionen-Marke zugeht. – Ein enormes Wachstum, von dem Ebay seinerseits nur träumen kann.

Gemunkel: Viele Ebay-Konten sollen mittlerweile tot sein

Vor neun Jahren hatte Ecommerce Bytes in einer (nicht repräsentativen) Leserbefragung festgestellt, dass nur 28 Prozent der Händler den Amazon Marktplatz nutzen, während rund 99 Prozent auf Ebay setzen. Diese Werte haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert: 2014 gaben 47 Prozent der Leser an, auf Amazon zu handeln. Der Ebay-Anteil ist auf 59 Prozent zurückgegangen. Auch andere Möglichkeiten wie Etsy (45 Prozent) oder ein eigener Online-Shop (40 Prozent) seien inzwischen weit verbreitet.

Darüber hinaus werden unter den befragten Nutzern Stimmen laut, die die stagnierende Zahl der Ebay-Händler kritisieren. Niemand könne sicher sein, wie hoch die derzeitige Zahl wirklich ist. Aus eigener Erfahrung sei es jedoch nicht unwahrscheinlich, dass viele der Konten inaktiv sind und einfach nicht geschlossen wurden.

Nach Zahlen von Bloomberg konnte Amazon im Februar über 174 Millionen Besucher (Unique Visitors) in den USA verzeichnen. Ebay konnte nur etwa die Hälfte verbuchen. Obwohl es natürlich keine Entweder-Oder-Entscheidung ist und viele Händler auch beide Möglichkeiten nutzen, zeigt sich – sollte diese Entwicklung stimmen – dass sich Ebay wirklich etwas einfallen lassen muss, um mit den Wachstumszahlen der Konkurrenz mithalten zu können.