Yahoo muss im ersten Quartal 2015 einen Gewinneinbruch von 93 Prozent (!) verkraften. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bleiben so nur 21 Millionen Dollar übrig. Marissa Mayer rechtfertigt die Zahlen mit dem Umbau, in dem sich Yahoo momentan befindet.
(Bildquelle Aktienkurs fällt: Onypix via Shutterstock)
Die aktuellen Zahlen von Yahoo sind schlecht, eigentlich sogar sehr schlecht. Mit einem Gewinneinbruch von 93 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1 2014) brach der Überschuss auf nur noch 21 Millionen US-Dollar ein. Eine Enttäuschung für Analysten und Investoren.
Umsatzanstieg nur durch Weiterleitung von Nutzern an Partner-Websites
Yahoo hält mit einem Umsatzanstieg von acht Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar dagegen. Allerdings, so heise.de, kommt dieser nur durch den Erlös, den die Weiterleitung von Nutzern an Partner-Websites bringt, zustande. Rechnet man diesen raus, würde der Umsatz nur bei 1,04 Milliarden US-Dollar liegen und somit rund fünf Prozent unter dem des Vorjahres.
Die Gründe für die schlechten Ergebnisse sind vielfältig. Konzernchefin Marissa Mayer erklärt in einer Mitteilung: "Yahoo ist mitten in einem mehrjährigen Umbau, um als Unternehmen wieder eine Ikone zu werden."
Bei Mobile kann Yahoo punkten
Neben diesem Umbau hat Yahoo aber auch Probleme beim Anzeigen-Kerngeschäft. Die klassische Desktop-Werbung bringt dank Smartphone und Tablet immer weniger Umsätze. Die Erlöse gingen in diesem Bereich nach Abgaben an Partner-Seiten um sieben Prozent zurück. Ein Trend, der seit mittlerweile das vierte Quartal anhält.
Auch die guten Ergebnisse in den Bereichen mobile Geräte, Video und Online-Netzwerke helfen nicht über die Enttäuschung hinweg. Dabei konnte Yahoo hier einen Anstieg von 230 auf 363 Millionen US-Dollar verbuchen. Allerdings steht Yahoo in diesen Bereichen enormen Konkurrenten gegenüber. Unter Berufung auf das Analysehaus eMarketer schreibt heise.de, das sogar Twitter im US-Markt für digitalen Anzeigen Yahoo bald überholen könnte.
Investoren fordern Abspaltung von Unternehmensteilen
Die veröffentlichten Zahlen setzen die Konzernchefin Marissa Mayer zunehmend unter Druck. Denn die Investoren wie der Hedgefonds Starboard Value fordern, dass die Konzernkasse durch die Abspaltung von Unternehmensteilen gefüllt und schließlich an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Nach Angaben von Wallstreet-Online.de lässt Mayer die Option der 35,5-prozentigen und mehr als acht Milliarden Dollar wertvollen Beteiligung an Yahoo Japan von Beratern sondieren.
Das Entgegenkommen von Mayer hatte einen positiven Einfluss auf die Börse. Nachdem der Aktienkurs kurzzeitig absackte, notierte die Aktie danach trotz des herben Verlustes noch leicht im Plus.
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