John Donahoe hat sich im Streit zwischen Google und der Europäischen Union eingeschaltet. Der Ebay-CEO stellt sich dabei auf die Seite des Internet-Unternehmens. Und das obwohl – oder gerade weil – Google ein direkter Konkurrent ist.

 Ebay Hauptgebäude

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Google ist ein direkter Konkurrent von Ebay – mit dieser Aussage mischt sich Ebay-CEO John Donahoe in den Google-Streit ein und stellt sich auf die Seite des Internet-Unternehmens. Die Europäische Union wirft Google vor, seine Marktmacht als Shopping-Suchmaschine zu missbrauchen und seine Dienste bevorzugt in den Suchergebnissen darzustellen.

John Donahoe erklärt in einem Interview mit der Financial Times, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Bereichen des E-Commerce verschwinden. Damit sei die Konkurrenz zwischen Google als Suchmaschine und Ebay als Marktplatz gegeben. Auch Google hatte zuvor erklärt, dass Ebay und Amazon das Unternehmen in Sachen E-Commerce überschatten.

Die Frage nach der Konkurrenz

Das Problem sei, dass die EU sich auf den Marktanteil unter Suchmaschinen berufe, aber Google Shopping anprangern will. Eine Untersuchung von ComScore ergab aber, dass Google Shopping im Februar lediglich 13 Millionen Besucher in Europa verzeichnete – Amazon und Ebay brachten es im selben Zeitraum auf jeweils 100 Millionen Besucher.

Shivaun Raff, Mitgründerin des britischen Preisvergleichsportals Foundem, hält dagegen: „Wie Google sich sehr wohl bewusst ist, sind weder Amazon noch Ebay Konkurrenten, wenn es um den Vergleichsservice Shopping geht.“ Ebay und Amazon, so Raff, seien Händler-Plattformen und keine Preisvergleichsplattformen.

Die EU hat vor knapp zwei Wochen ein formelles Verfahren gegen Google eingeleitet. Dabei stehen vor allem der Preisvergleich als auch das Betriebssystem Android im Visier der Europäischen Kommission.