Nur wer weiß, was und wie seine Kunden einkaufen, kann erfolgreich sein. Aber wie haben sich die Konsumgewohnheiten der Europäer und speziell der Deutschen verändert? Das Europa Konsumbarometer 2015 der Commerz Finanz GmbH zeigt, welche Trends sich durchsetzen und was sich verändert hat.
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Hat sich das Konsumverhalten der Europäer und vor allem der Deutschen in den letzten fünf Jahren verändert? Nach dem Europa Konsumbarometer 2015 der Commerz Finanz GmbH ist diese Frage ganz eindeutig mit einem Ja zu beantworten. Für die Studie wurden mehr als 8.700 Europäer nach ihren Konsumgewohnheiten gefragt – und die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache.
Im Fokus der Studie stand die Beantwortung der Fragen, wie sich die Kaufgewohnheiten verändert haben, welche Kaufpraktiken im Trend liegen und welche Rolle der Faktor Zeit beim Einkaufen spielt. Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement der Commerz Finanz GmbH, fasst die Ergebnisse des Europa Konsumbarometers 2015 im nachfolgenden Video zusammen.
Online vs. Stationär
Das Konsumbarometer zeigt deutlich, dass die Deutschen besonders gern im Internet einkaufen. Und sie sind der Meinung, dass die Neukäufe über das Internet weiter zunehmen werden. So kaufen 78 Prozent der Befragten genauso viel oder mehr im Netz als vor fünf Jahren. Der stationäre Handel verliert hingegen eindeutig an Attraktivität. Sowohl die Neukäufe als auch die im Geschäft verbrachte Zeit nimmt weiter ab. Aber warum ist der Einkauf im Netz so bliebt? Als Hauptgrund werden vor allem finanzielle Gründe genannt.
Allerdings ist der vermehrte Einkauf im Internet nicht die einzige Veränderung in den Konsumgewohnheiten. So kaufen lediglich noch 15 Prozent der Europäer Neuware nicht im Internet, 73 Prozent shoppen im Netz. Neben dem finanziellen Vorteil ist auch der Zeitgewinn ein entscheidender Grund. Wenn Kunden doch den Weg in den Laden gehen, möchten sie sich vor Ort von der Qualität des Produkts überzeugen.
Secondhand wird immer beliebter
Die wohl interessanteste Veränderung bei den Kaufgewohnheiten ist die starke Zunahme des Secondhand-Marktes als Weiterverkaufs- oder Einkaufsmöglichkeit. Nach Angaben des Konsumbarometers verkaufen drei von fünf Europäern gebrauchte Waren, zwei von drei treten als Käufer auf. Besonders beliebt ist der Verkauf von gebrauchter Ware bei den unter 45-Jährigen.
Die Gründe für den Verkauf sind vielfältig. Neben wirtschaftlichen Aspekten spielt auch Platzmangel oder einer seltenen Nutzung eine wichtige Rolle.
"Das zunehmende Bedürfnis nach Abwechslung und ein schnell wechselndes Angebot im Handel führen zu immer kürzeren Wiederkaufszyklen. Viele Konsumenten haben daher selbst für hochwertige Produkte in gutem Zustand keine Verwendung mehr", kommentiert Prof. Dr. Susanne Wigger-Spintig. "Das ist wiederum für diejenigen interessant, die sich mit dem Qualitätsniveau der Secondhand-Ware zufriedengeben und sich entweder nicht mehr leisten können oder wollen."
In der nachfolgenden Infografik sind die wichtigsten Ergebnisse in puncto Veränderung der Kaufgewohnheiten der Studie noch einmal übersichtlich zusammengefasst.
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