Sparhandy.de eröffnet seinen ersten stationären Laden in Köln. Damit sollen nicht nur Online-Kunden erreicht, sondern auch Neukunden aus dem stationären Markt gewonnen werden. Mitbewerber wie Notebooksbilliger.de haben es mit ihren stationären Läden vorgemacht.

Sparhandy macht Notebooksbilliger.de Konkurrenz

Immer mehr Shops, die man eigentlich nur aus dem Internet kennt, präsentieren sich in Deutschlands Innenstädten. So sollen nicht nur Online-Kunden bedient, sondern auch Neukunden gewonnen werden. Sparhandy.de eröffnet seinen ersten stationären Laden und möchte an den Erfolg von Notebooksbillger.de anknüpfen. Die Strategie dürfte auch den Investoren der Düsseldorfer Verbundgruppe Electronic Partner gefallen, die an beiden Unternehmen Minderheitsbeteiligungen hält.

Sparhandy.de – Aus dem Netz in die Innenstadt

„Ja, es ist wahr – wir sind nun auch offline für euch zu erreichen“, verkündete Sparhandy.de auf seiner Facebook-Seite. Das erste Ladengeschäft des Mobilfunkshops soll in der Kölner Innenstadt offiziell am 16. November eröffnet werden. Rund 40 Kilometer entfernt von Notebooksbilliger.de und dessen neuem Shop. Notebooksbilliger.de hatte erste Ende Juli sein drittes stationäres Ladengeschäft in Düsseldorf eröffnet. Die Erfolgschancen für Sparhandy.de im stationären Handel dürften nicht gering sein, immerhin gehört man mit einem Jahresumsatz von 210 Millionen Euro zu den führenden Online-Händlern im Bereich Telekommunikation in Deutschland.

Großer Erfolg für Online-Handel auch im stationären Markt möglich

Ob man an den Erfolg von Notebooksbilliger anknüpfen kann, bleibt aber fraglich. Allein mit dem Store in München konnte Notebooksbilliger.de Einnahmen von rund 25 Millionen Euro jährlich erzielen. Damit liegt der Versandhändler für Notebooks nahezu gleichauf mit dem Branchenriesen Apple. Beide erzielen laut dem Fachmagazin RetailSails 6.050 US-Dollar Umsatz pro Quadratmeter. Dabei werden die stationären Stores von Notebooksbilliger dem Begriff Flagship-Store, also zu Deutsch Aushängeschild, gerecht. Die Stores in München und Düsseldorf haben eine Ladenfläche von 400 Quadratmetern.

Kleine Schritte in Richtung stationärer Handel

Der erste Store für Sparhandy.de wird ein Test. Gegenüber der Presse wurde das bestätigt: Bewähre sich der erste Store und die anvisierte Multi-Channel Strategie, dann erst wären auch weitere stationäre Shops denkbar. Im Vergleich zu Notebooksbilliger.de will man mit einer kleineren Ladenfläche auffahren: 80 Quadratmeter soll der Kölner Shop den Kunden bieten. Das dürfte zum einen vielleicht an der Vorsicht von Sparhandy.de gegenüber dem stationären Handel liegen, zum anderen aber auch daran, dass der Mobilfunkhändler im Vergleich zu Notebooksbilliger.de ein deutlich kleineres Angebotssortiment hat. Sparhandy.de hat sich auf anbieterunabhängige Mobilfunkverträge, Mobiltelefone und Smartphones speziallisiert.

Maßvolle Multi-Channel Strategie

Sparhandy.de möchte aber trotzdem – ähnlich wie es Notebooksbilliger.de vormacht – mit seinen Stores nicht nur Onlinekunden bedienen. Im stationären Shop sollen diese zwar ihre Bestellungen persönlich abholen können, gleichzeitig aber werde es auch Artikel vor Ort zu kaufen geben. Auch hier sind die Vorgaben der Mitbewerber sehr hoch. Bei einem Kongress im Juni hatte Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer Einblick in die Geschäftszahlen des Unternehmens gewährt: Nur ein Dritter der Kunden im Münchener Store seien Onlinekunden. Die restlichen zwei Drittel seien Neukunden.