Am vergangenen Sonntag fand in Barcelona der erste Worldwide E-commerce Roundtable des europäischen Dachverbandes Ecommerce Europe statt. Hier diskutierten Vertreter aus aller Herren Länder, darunter auch der Händlerbund, die Hürden beim internationalen Handel – und wie man sie überwinden kann. Vor allem die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen stehen dem grenzüberschreitenden Handel im Weg.
(Bildquelle Europa: dencg via Shutterstock)
Im Rahmen des Worldwide E-commerce Roundtables stellte der europäische Dachverband auch den jüngsten Global B2C Ecommerce Report 2015 und den jüngsten Europaen B2C Ecommerce Report 2015 vor. Die Reports enthalten aktuelle Trends und Fakten zum Online-Handel auf globaler und europäischer Ebene. So zeigte sich, dass unter anderem die rechtlichen Strukturen, der Logistik-Markt und die Unterschiede in der Besteuerung beim Verkauf große Hürden beim grenzüberschreitenden Handel sind. Die Hürden fasste Ecommerce Europe nochmals im Umfragebericht „Barriers to Growth“ zusammen.
So gaben 46 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen schwierig beim grenzüberschreitenden Handel. Schließlich gibt es 28 verschiedene Gesetzgebungen hinsichtlich Datenschutz, Privatsphäre, Verbraucherschutz und Vertragsrecht. Die Angst, gegen nationale Gesetze beim grenzüberschreitenden Handel zu stoßen, ist deshalb entsprechend groß. Kaum ein Online-Händler kann alle Vorschriften aus 28 Ländern beachten.
@Haendlerbund on barriers to cross-border commerce include #parceldelivery #EUVAT & different payment habbits abroad pic.twitter.com/mlZLiJ2GPH
— Grzegorz Wójcik (@wwwojcik) 7. Juni 2015
Bemühungen stehen erst am Anfang
Ecommerce Europe schlägt deshalb als Lösung vor, die rechtlichen Rahmenbedingungen europaweit zu harmonisieren – ein Prozess, der im vergangenen Jahr mit der Verbraucherrechterichtlinie begonnen wurde. Trotzdem gibt es noch immer viel zu tun. Zudem könnte laut Ecommerce Europe ein Tool helfen, welches Wissen über die Gesetzeslage in Europa und den einzelnen Ländern aufklärt. Einen ersten wichtigen Schritt sieht der Dachverband hier in dem kürzlich gestarteten Online-Tool im Rahmen des Watify-Projekts. Nun müsse der Ausbau dieses Tools weiter vorangetrieben werden, um den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern.
Der erste Worldwide E-commerce Roundtable brachte Verbände vieler Nationen zusammen, die die Probleme und Lösungsansätze diskutierten. Neben den europäischen Vertretern, unter ihnen auch der Händlerbund, begrüßte François Momboisse, Präsident von Ecommerce Europe, auch die National Retail Federation/Shop.org aus den USA, Itida aus Ägypten und die chinesischen Verbände BECA und SCEA. Ecommerce Europe nutzte den derzeit in Barcelona stattfindenen Global E-Commerce Summit zum Anlass, um die internationalen Vertreter des Online-Handels an einen Tisch zu bringen.
„Es ist eine einzigartige Gelegenheit für Ecommerce Europe, so viele Vertreter aus der ganzen Welt zusammenzubringen und die größten Herausforderungen in unserer Branche auf globaler Ebene zu diskutieren“, erklärt Momboisse. „Das Internet kennt keine Grenzen und die E-Commerce-Branche ist deswegen – per Definition – eine globale Branche.“ Es sei wichtig, betont der Präsident, dass die Vertreter zusammenarbeiten, um weiteres Wachstum fördern zu können. Ein „offener internationaler Dialog“ sei dafür unabdinglich.
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