Der deutsche Markt der Warenhäuser stellt sich neu auf. Die Metro hat ihre Unternehmens-Tochter Galeria Kaufhof nach einem harten Bieterrennen schlussendlich unter den Hammer gebracht. Doch obwohl René Benko, Eigentümer von Karstadt, mit dem Kauf des Konkurrenten mehr als nur geliebäugelt hatte, darf sich nun ein anderer Bieter glücklich schätzen: die kanadische Warenhaus-Kette Hudson’s Bay.

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Es ist kein guter Tag für René Benko. Der österreichischer Immobilien-Unternehmer und Eigentümer von Karstadt zieht im Bieterrennen um den Warenhaus-Konkurrenten Galeria Kaufhof den Schwarzen Peter. Er muss sich Hudson’s Bay geschlagen geben. Der Warenhaus-Riese aus Kanada hat 2,8 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt und somit die Konten der Galeria Kaufhof-Mutter Metro gefüllt.

Hudson’s Bay: Mit Kaufhof-Kauf zur Europa-Expansion

Auf den Kauf will Hudson’s Bay allerdings keine befürchteten Massenentlassungen folgen lassen. Der Konzern plane mit Galeria Kaufhof lediglich seine Expansion in Europa. Wie Reuters berichtet, sprach sich der Chef des kanadischen Unternehmens sogar ganz gezielt gegen Stellenstreichungen aus. Vielmehr sei man daran interessiert, weiter in den Konzern und seine Mitarbeiter zu investieren.

„Wir sind zufrieden und stolz, Kaufhof an Hudson's Bay übergeben zu können“, sagte Metro-Chef Olaf Koch laut Reuters. „Hudson's Bay verfolgt eine Strategie internationalen Wachstums, und Galeria Kaufhof wird hierbei eine zentrale Rolle spielen.“ Außerdem würdigte er die Leistungen des Galeria Kaufhof-Teams und betonte, dass man auch künftig auf das bereits bestehende Management setze.

Galeria Kaufhof-Verkauf bringt Metro neue Möglichkeiten

Mit fast 140 Waren- und Sporthäusern in ganz Deutschland und Belgien und einem 2013/14 erbrachten Umsatz von über drei Milliarden Euro kann sich der deutsche Marktführer klar gegen den maroden Konkurrent Karstadt behaupten.

Metro selbst hatte Galeria Kaufhof schon vor geraumer Zeit zum Kauf feilgeboten, da man für die Warenhauskette keine ausreichenden Chancen für die Expansion innerhalb des Konzerns sah. Mit dem nun eingenommenen Geld kann Metro nicht nur seine Ergebnisse nach oben pushen, sondern auch Nettoverschuldung um knapp drei Milliarden Euro reduzieren. Darüber hinaus stehen wohl auch Expansionen mit den hauseigenen Großmärkten sowie neue Übernahmen auf dem Programm.