Neben den vielen Vorteilen und Möglichkeiten, die der Online-Handel mit sich bringt, gehen mit der Anpassung an den digitalen Markt zumeist auch grundlegende Veränderungen im Unternehmen einher. Weltbild ist hierfür ein aktuelles Beispiel, denn die Verlagsgruppe sieht sich zu „schmerzhaften Maßnahmen“ gezwungen.
Tätigkeiten wie die Bestellerfassung, Telefondienst oder auch Lieferanfragen sind mittlerweile zur Seltenheit geworden, denn der Online-Handel ermöglich es den Kunden selbst, die Bestellungen vorzunehmen oder sich über den Verbleib des erwarteten Pakets zu informieren. Auch bei aufkommenden Fragen nutzen viele Verbraucher lieber die FAQs (also die Beantwortung häufig gestellter Fragen) oder den E-Mail- bzw. Chat-Kontakt, um aufkeimende Probleme zu lösen.
Mit der Veränderung bzw. Digitalisierung des Unternehmens folgt Weltbild nicht nur dem Ruf der Zeit, sondern versucht, seinen Kunden unter anderem einen modernen Online-Shop zur Verfügung zu Stellen, der allen Anforderungen und Wünschen der Verbraucher gerecht wird. Dass dies zu strategischen und teils gravierenden unternehmensinternen Umstrukturierungen führt, ist die Kehrseite der Medaille.
Daher hat Weltbild beschlossen, die genannten, stark rückläufigen Tätigkeiten an spezialisierte, externe Dienstleister zu vergeben. Dieses Vorhaben schließt jedoch auch einen Stellenabbau von rund 140 Mitarbeitern ein: Bereits am gestrigen Montag wurden die entsprechenden Arbeitnehmer über den personellen Abbau informiert und der Betriebsrat eingeschaltet, um einen Interessensausgleich zu vereinbaren. Weltbild versicherte den betroffenen Mitarbeitern, bis Ende Januar 2014 „auf betriebsbedingte Kündigungen in diesem Bereich“ zu verzichten.
Der vorsitzende Geschäftsführer von Weltbild, Carel Halff, sagt zur Umstrukturierung: „Der Umbau zu einem Online- und Digitalunternehmen erfordert harte und schmerzhafte Maßnahmen und lässt uns hier keine andere Wahl. Die Verantwortung für das Gesamtunternehmen schließt notwendige Anpassungen zur Zukunftssicherung ein. Angesichts unserer Verlustsituation haben wir keine andere Möglichkeit, als diese Arbeiten extern zu vergeben.“
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