Der E-Commerce in ganz Europa hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Obwohl die Wachstumsrate ein wenig schwächer als in den Vorjahren ausfiel, blieb sie trotzdem im zweistelligen Bereich. Damit hat der europäische E-Commerce im letzten Jahr 423,8 Milliarden Euro umgesetzt.

Geschäftsmann zeichnet eine positive Kurve

(Bildquelle Positive Entwicklung: violetkaipa via Shutterstock)

Der E-Commerce in ganz Europa hat im letzten Jahr ein Wachstum von 14,3 Prozent auf 423,8 Milliarden Euro erreicht. Damit ist die Wachstumsrate zwar ein wenig abgeflacht, blieb aber im zweistelligen Bereich. Betrachtet man nur die 28 EU-Staaten, zeigt sich ein vergleichbares Wachstum. Diese 28 Staaten allein erzielten einen Umsatz von 368,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Diese Zahlen hat der europäische Dachverband Ecommerce Europe in seinem B2C E-commerce Report 2015 veröffentlicht. Die Daten wurden mit Hilfe der verschiedenen nationalen Verbände und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelt. „Es ist großartig zu sehen, dass der B2C-E-Commerce in Europa so stark ist“, kommentiert Wijnand Jongen, Vorstandsvorsitzender von Ecommerce Europe das Wachstum. Global betrachtet liegt der europäische E-Commerce nur hinter dem asiatischen, der vom starken chinesischen Markt angetrieben wird.

Wichtige Rolle in der Gesamtwirtschaft

Die aktuellen Zahlen zeigen auch, dass der E-Commerce immer wichtiger für die Gesamtwirtschaft wird. Das ist an sich keine neue Erkenntnis, aber gerade jetzt eine wichtige. Denn die Gesamtwirtschaft in Europa kommt erst langsam wieder aus einer schwachen Phase: Das Bruttoinlandsprodukt der europäischen Staaten wuchs um lediglich 1,6 Prozent – betrachtet man nur die EU-Länder, liegt das Wachstum hier sogar bei nur 1,4 Prozent.

Der E-Commerce hat trotzdem noch einen weiten Weg vor sich: Im letzten Jahr lag der Anteil des Online-Handels am gesamten BIP bei 2,45 Prozent. Im Vergleich zu 2009 ist das zwar eine Verdoppelung des Anteils, aber es zeigt sich dennoch viel Luft nach oben. Ecommerce Europe erklärte, dass man bis zum Jahr 2020 mit einem Anteil von sechs Prozent rechne. Bisher habe der E-Commerce zudem 2,5 Millionen Arbeitsplätze in Europa geschaffen.

Größte Wachstumsraten in Ost-Europa

Die stärkste E-Commerce-Märkte finden sich weiterhin in West-Europa. An der Spitze steht hier Großbritannien mit einem Wachstum von 14,7 Prozent auf 127,1 Milliarden Euro. Doch die größten Wachstumsrate finden sich in Zentral- und Ost-Europa: Deutschland, welches Ecommerce Europe zu Zentral-Europa zählt, kommt auf 106,5 Milliarden Euro und einen Marktanteil von etwas über 25 Prozent. Das stärkste Wachstum zeigt aber Russland: Um ganze 25,4 Prozent ging es hier nach oben. Trotzdem liegt der Umsatz noch bei 18,8 Milliarden Euro – aber die Tendenz ist deutlich erkennbar.

 

Weitere Informationen zeigt die Infografik von Ecommerce Europe:

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