Die Probleme in Griechenland spitzen sich immer weiter zu. Seit dem Referendum verweigern Apple, Amazon, Google und Paypal ihren griechischen Nutzern den Dienst und nehmen keine Zahlungen mehr aus Griechenland an. Dabei suchen die Griechen im Netz ihr Glück und kaufen neben Lebensmitteln vor allem hochpreisige Artikel.
(Bildquelle E-Commerce Griechenland: xtock via Shutterstock)
Maximal 60 Euro können Griechen momentan an Bankautomaten abheben. Der Staat befürchtet, dass den Banken sonst zu viel Kapital entzogen wird und diese nicht mehr handlungsfähig sind. In lokalen Geschäften shoppen wurde somit erheblich schwieriger. Entsprechend suchten die Griechen ihr Glück im Internet. Dabei wurden in erster Linie größere Produkte wie Küchengeräte oder Smartphones gekauft. Mode-Händler mussten hingegen zusehen, wie ihre Umsätze zurückgingen.
Teure Produkte hoch im Kurs
Allerdings gibt es für das Shoppen im Netz auch Bedingungen. Wie ECommercenews.eu schreibt, muss sich der Shop, in dem online eingekauft wird, in Griechenland befinden. Das stört die Griechen jedoch nicht. Dennoch ist es ein zweischneidiges Schwert. Denn laut National Confederation of Hellenic Commerce (ESEE) sank der Umsatz im Einzelhandel um 70 Prozent während der letzten Wochen. Der Verkauf von Lebensmitteln stieg hingegen um 30 Prozent.
Das Preisvergleichsportal Skroutz.gr verzeichnete zudem einen ungewöhnlich hohen Traffic in der Woche vor den Bankschließungen. Dabei kauften die Menschen besonders oft teure Produkte wie iPhones oder iPads. Für Mitgründer Vasilis Dimos liegt der Grund für dieses Verhalten klar auf der Hand. Seiner Meinung nach lautet der Gedankengang der Menschen: 'Lieber kaufe ich jetzt, wenn ich noch kann und unser Geld noch etwas wert ist.' Das Resultat: Der größte Elektronikhändler auf Skroutz.gr verzeichnete an diesem Wochenende den höchsten Umsatz des Jahres.
Es gibt Gewinner und Verlierer
Dieses Ergebnis deckt sich auch mit der Erfahrung, die Unternehmer Yiannis Zafeiropoulos gemacht hat. Seiner Meinung nach profitieren nur Online-Händler von der Situation, die entweder teure Elektronik, Haushaltsgeräte oder grundlegende Produkte wie Lebensmittel verkaufen. Das gilt jedoch weder für Kinderbekleidung noch für Hautpflege-Produkte, die er in seinem Shop verkauft. „Unser Umsatz sank im Vergleich zur Vorwoche um fast 90 Prozent.“
Wie sich die Griechenland-Krise auf den internationalen E-Commerce auswirkt, lesen Sie hier.
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