Kundenbewertungen sind ein wichtiges Marketing-Tool für Online-Händler. Aber wer schreibt diese eigentlich? Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2015 (AWA) hat sich nun damit beschäftigt und stellt fest, dass es sehr vom Alter abhängt, ob jemand Bewertungen schreibt und sich im Netz über Produkte austauscht.
(Bildquelle Meinungsführer: stroblowski via Shutterstock)
Empfehlungen sind seit jeher ein wichtiges Gut. Der persönliche Rat wiegt für viele Menschen enorm hoch, weswegen Ratschläge aus dem engeren sozialen Umfeld immer noch sehr gern angenommen und auch befolgt werden. Dr. Steffen de Sombre vom Institut für Demoskopie Allensbach ist der Ansicht, „dass der Anteil derer, die Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern Ratschläge geben, in den letzten Jahren in einem breiten Spektrum von Interessengebieten und Konsumbereichen deutlich angestiegen ist.“
Anteil der Kommunikatoren bleibt gleich
Es ist aber nicht nur der persönliche Ratschlag, der an Bedeutung gewinnt. Die sogenannten Meinungsführer machen nach Studienangaben nur 10 Prozent der Internetnutzer aus. Diese tauschen sich dafür aber im Internet häufig mit anderen Menschen über Produkte aus. Ein bevorzugter Kanal: soziale Medien. Der Anteil derer, die an diesem Austausch teilnehmen, ist seit Jahren konstant, auch wenn die Anzahl derer, die sich auf Facebook und Co. tummeln, stetig zunimmt.
Zudem sind es vor allem die jüngeren Nutzer, die die Plattformen für den Austausch über Produktinformationen und Meinungen nutzen. Bei den 14- bis 19-Jährigen sind es 27 Prozent, während es bei den 20- bis 29-Jährigen nur noch 19 Prozent sind. Für die Internetnutzer ab 45 Jahre spielt der Austausch in sozialen Netzwerken hingegen eigentlich gar keine relevante Rolle.
Bewertungen werden immer relevanter
Auch in puncto Kundenbewertungen ist die Anzahl derer, die aktiv im Internet Produkte oder Dienstleistungen häufig bewerten, erstaunlich gering. So sind es nur 10 Prozent der Deutschen, die sich die Zeit nehmen und Bewertungen verfassen. Auf der anderen Seite orientieren sich beim Kauf von neuen Produkten 21 Prozent der Deutschen an Bewertungen anderer Internetnutzer. Das Erstaunliche: Der Anteil derer, die Bewertungen schreiben, bleibt seit Jahren gleich, während der Anteil derer, die sich daran orientieren, seit 2012 (18 Prozent) steigt.
Übrigens: Nach Ansicht der Studienautoren sind Online-Meinungsführer häufig Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Sie sind sowohl online als auch offline sehr kommunikations- und kontaktstark und zeigen sich für Innovationen offen. Das Internet wird von ihnen überdurchschnittlich intensiv genutzt und sie sind an elektronischen Zeitungen und Zeitschriften interessiert. Ohnehin legt der durchschnittliche Online-Meinungsführer einen hohen Wert auf gründliche Informationen.
Ausgewählte Ergebnisse der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse im Allgemeinen und den Vortrag von Dr. Steffen de Sombre „Die Renaissance der Meinungsführer“ im Speziellen können Sie hier herunterladen.
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