Hinter Coworking verbirgt sich keine klassische Bürogemeinschaft. Viel mehr handelt es sich dabei um einen gemeinsam genutzten Arbeitsraum. Junge Einzelunternehmer, Freiberufler und selbständig Arbeitende aus den unterschiedlichsten Branchen schließen sich zusammen und mieten einen für ihre Projekte und Zwecke geeigneten Arbeitsraum. Sie sorgen für eine Grundausstattung wie Tische, Stühle, W-LAN, Telefonflatrate, Drucker, Scanner und Aufbewahrungsmöglichkeiten. Wie lange ein Schreibtisch in diesem Raum gemietet wird, bestimmen die Coworker, denn die Strukturen hier sind offen. Aus diesem Grund gibt es auch kein Hierarchie- und Konkurrenzdenken. Selbstständige mit Kindern haben dieses Arbeitsplatzmodell bereits weiter entwickelt. Manche Coworking-Spaces erweitern ihren Raum um eine Kinderbetreuung. Das kann z. B. so aussehen, dass eines der Elternteile stundenweise die Kinder betreut, während die anderen arbeiten, dann wird gewechselt. Der Coworking-Space Third Door in London hat zu diesem Zweck sogar eine staatliche Lizenz erworben und betreibt die Kinderbetreuung professionell. In Leipzig hingegen organisiert man alles selbst.
Hat Coworking das Zeug zum Startup-Inkubator? Naturgemäß entwickelt sich aus dem Coworking, wo so viele unterschiedliche Köpfe aufeinander treffen, eine Plattform für kreativen Austausch und Networking. In den USA sind solche Coworking-Spaces deshalb oft an Startup-Inkubatoren angegliedert. Unternehmer schätzen den kreativen Nährboden und schicken ihre Mitarbeiter zeit- oder projektweise in das offene Umfeld. Eine weltweite Studie von deskmag bringt die Vorteile auf den Punkt: Nutzer fühlen sich motivierter, produktiver, sie können sich besser austauschen, nach der Arbeit entspannen sie zu Hause viel besser und etwa 40% erzielen seit ihrer Arbeit in einem Coworking-Space ein höheres Einkommen.
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