Doch wie kann man in 30 Sekunden bzw. fünf Minuten am meisten überzeugen? Denn eine zweite Chance gibt es oftmals nicht. Die erste Regel für einen gelungenen Pitch ist, sich an das Zeitbudget zu halten. Eine Sprengung des vorgegebenen Rahmens wirkt immer unprofessionell. Die zweite Regel: Nichts persönlich nehmen. Je nach Investor können Fragen und Antworten sehr unterschiedlich ausfallen. Dennoch sollte sich der StartUp im Pitch keine Gedanken darüber machen, ob er den potenziellen Geldgeber sympathisch findet und ob dieser an das eigene Produkt glaubt oder nicht.
Fakt ist, Investoren wollen mit klaren Vorstellungen und einer authentischen und glaubwürdigen Präsentation überzeugt werden. Natürlich sollte auch die eigene Leidenschaft für das Produkt bzw. das Thema erkennbar sein. Diese Begeisterung für eine Sache verkörpert niemand, der nur von Folien abliest. Laut Alexander Pinter hängt jedoch ein erfolgreicher Pitch nicht nur von den dargestellten Zahlen und Fakten ab, sondern vielmehr von der emotionalen Ansprache. „Ich nenne das Stoffentwicklung. Damit ist eine Kombination aus Dramaturgie und Storytelling gemeint. Letzten Endes geht es im Pitch auch um eine bildhafte Sprache.“ Schließlich verkaufen die meisten StartUps keine fertigen Produkte, sondern Visionen. Können Jungunternehmer mit diesen überzeugen, sind sie ihrem Folgegespräch bereits einen Schritt näher.
Absolute No-Gos beim Pitch sind hingegen ein fehlendes Geschäfts- und Ertragsmodell, eine zu einseitige Marktanalyse sowie eine unzureichend kommunizierte Kundennutzung. Das heißt, beim Pitch muss das Problem offensichtlich sein und der Investor zum „Aha-Erlebnis“ geführt werden. Eine Vorlage, wie ein Pitch idealerweise inhaltlich aufgebaut sein sollte, gibt es übrigens nicht. Vielmehr sollte verdeutlicht werden, wie die Vision bzw. das Produkt das gesellschaftliche Leben verändern könnte und welche Vorteile dabei für den Alltag entstehen.
Alexander Pinter hat zum Abschluss noch einen Tipp: „StartUps sollten zuerst bei den Investoren pitchen, die nicht zu ihren „Traumkandidaten“ führen. So können sie daraus lernen, den Pitch perfektionieren und vor den Trauminvestoren überzeugen.“
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