Für den Mieter, der ein Auto braucht, steht bei carzapp.net die App für Smartphone oder Tablet im Zentrum. Über sie sucht er ein passendes Auto in der Nähe und kann dieses für einen Zeitraum seiner Wahl buchen. Natürlich geht das auch über das Webportal, doch die App ist weit mehr als eine Buchungshilfe – sie ist der Schlüssel zum Wagen. Denn dank einer ausgeklügelten Technik wird mit ihr der gebuchte Wagen geöffnet. Auch für den Vermieter ist die App der Dreh- und Angelpunkt: Er kann in ihr festlegen, wem sein Wagen wann zur Verfügung steht.

Die dahinter stehende Technik steckt in einer Box, die im Auto installiert werden muss und die zum Öffnen des Wagens die Zentralverriegelung ansteuert. Zappkit heißt das Ganze und ist das Herzstück für das Konzept. Neben dem Zugang sorgt die Box auch für die Sicherheit: Der im Wagen hinterlegte Zweitschlüssel für den Mieter soll einem Auto-Einbrecher nichts nützen, da eine separate Wegfahrsperre im Zappkit den Motorstart verhindert. Nur das berechtigte Smartphone ermöglicht den Zugang.

Viel Investitionsrisiko für ein neues Konzept

Klar ist, dass so eine Technik aufwändig ist und hohe Investitionen erfordert. Doch bereits jetzt ist den fünf Carzapp-Gründern eine hohe Aufmerksamkeit sicher und das Konzept kann einige Vorteile gegenüber der Konkurrenz für sich vereinen. Die hohe Flexibilität bei Abfahrtsort, Wagentyp und Zeitraum nimmt Car-Sharing-Muffeln gleich mehrere Gegenargumente weg. Der webbasierte Dienst mitsamt App erhöht nicht nur den Gadget-Faktor, sondern senkt auch die Mitmach-Schwelle. Carzapp als Anbieter ist eher im Hintergrund aktiv, die Nutzer müssen kein Büro aufsuchen und auch keine Kundenkarte zur Fahrzeugöffnung bei sich tragen – das Smartphone ist eh immer dabei.

Die Flexibilität für die Vermieter liegt bei der fehlenden Anwesenheitspflicht. Sie müssen nicht für eine Fahrzeugübergabe zugegen sein und können den Wagen auch im Urlaub teilen. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber Carzapp will den Autobesitzern (und auch den Mietern) mit einem speziellen Versicherungspaket die Sorgen nehmen. Vollkasko und Teilkasko sind möglich, die Haftpflicht sowieso.

Der Launch soll laut Carzapp-Webseite Mitte 2012 erfolgen und bis dahin bleibt es dank einiger offener Fragen spannend. Was die Mieter zahlen, die Vermieter einnehmen und das Carzapp-Team als Provision behalten wird ist offen, ebenso, welchen Aufwand der Einbau des Zappkits bedeutet und ob dieses gemietet oder gekauft werden muss. Eines ist aber schon sicher: Ein bequemeres Carsharing-Konzept gibt es derzeit nicht.