Es gibt viele Gründe, sich Kleidung zu leihen. Der Frack für den einmaligen Anlass, das ausgefallene Party-Outfit oder ein häufig wechselnder und somit teurer Stil sind nur einige. Die Neugründung fashionlend hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, den Leih-Prozess bequemer zu gestalten, sondern setzt auf echtes Kleider-Sharing: Nutzer leihen anderen Nutzern in der Nähe ihre Sachen und somit ist die potenzielle Auswahl riesig. Ganz automatisch lernt man so auch noch neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen.

Teure Stücke mit Modefans refinanzieren: Kleider-Sharing

Damit ist das Grundprinzip schon beschrieben, übrig bleiben Details zur Zielgruppe (Modefans in der näheren Umgebung), zur Übergabe (persönlich), dem Preis (legt der Vermieter fest) und den Formalia. Konkurrenz gibt es in Deutschland wenig – am nähesten scheint noch der Dinge-Verleih frents.com an das Konzept heranzukommen.

Nichts Geringeres als eine neue Shopping-Generation will das Team von fashioni.sm aus Berlin ausrufen. Herzstück des Ganzen ist eine App (momentan nur für iOS), mit deren Hilfe Modebegeisterte beim Shoppen interessante Mode-Accessoires per Bild und mit Details zum Produkt und zum Standort festhalten und online mit Gleichgesinnten teilen können.

Individuell und abseits vom Massenmarkt: Stöbern bei lokalen Boutiquen

Das Konzept ist aber kein reiner „location based service“, denn schließlich lässt sich auch über Stadtgrenzen hinaus in den Mitteilungen stöbern, um neue Anregungen zu finden. Das geht auch ohne Mobilgerät, denn die „gespotteten“ Produkte sind auch auf der Webseite durchsuch- und sortierbar. Interessant ist, wie die Zukunft des Dienstes aussehen wird – also ob tatsächlich engagierte Nutzer hippe Produkte in Boutiquen und Shops ablichten werden, oder ob eher spezielle Scouts in die Spur gehen und auch die lokalen Händler ihre Produkte selbst platzieren können.

In die gleiche Kerbe wie fashioni.sm schlägt das ebenfalls neue Startup Luster mit der Lusterapp für iPhone und iPad, nur dass die gesamte Nutzung bislang auf die Mobilgeräte beschränkt ist. Auch bei Luster werden die Nutzer aktiv und stellen Produkte online, hypen die Vorschläge von anderen Nutzern in eine Trendliste und alle erhalten so am Ende ein virtuelles Riesenschaufenster rund um den eigenen Standort.

Schon zwei ganz einfache Gründe könnten dafür sprechen, dass das Konzept „Mode in meiner Nähe“ Erfolg hat: So fällt bei all den Mini- und Mikro-Labeln heutzutage selbst Modebegeisterten der Überblick schwer und die Shopping-Trips durch die Metropole brauchen entsprechend viel Zeit. Zum anderen könnten Shopping-Muffel so zum ganz eigenen Stil jenseits von Zalando und Co. finden – bequem und vom Händler um die Ecke.