Das Procedere läuft wie folgt: Viel versprechende StartUps werden unterstützt, damit sie wachsen. Dabei geht es dem Gründerzentrum nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern um die Verbreitung vorhandener Ideen. Dabei sind vor allem lokale Gepflogenheiten der entsprechenden Zielmärkte zu berücksichtigen. Wenn die StartUps ihren Kinderschuhen entwachsen sind, werden sie kurzerhand verkauft. Mit ihrem Gründerzentrum Rocket Internet haben die Samwer-Brüder dies schon zig Mal getan. So führte das deutsche Gründerzentrum bereits die virtuelle Wohnungsvermittlung Windu und die Datingseite e-Darling in Frankreich ein, bevor sie dort ansässig geworden sind. Den Anfang der deutschen Gründerzentrum-Invasion auf nun französischem Boden machte DropGifts, ein Klon der schwedischen virtuellen Geschenk-App Wrapp.
Die Samwers zählen wohl zu den aktivsten Gründern in den Weiten des deutschsprachigen Internets. 1999 gründeten sie das Auktionshaus Alando, das nur wenige Monate später von eBay übernommen wurde. 2000 folgte der Klingeltonanbieter Jamba! (zusammen mit Metro und debitel) – auch daraus wurde ein erfolgreicher Exit: vier Jahre später kaufte der US-Kommunikationskonzern Verisign den kontroversen Klingeltonanbieter für stattliche 273 Millionen US-Dollar. Mit der Gründung des European Founders Fund (EFF) im Jahr 2008 konnten die Brüder nun auch als Investoren auftreten. Insgesamt 3 EFF-Fonds hielten 2009 ca. 69 Beteiligungen. Mit dem Berliner Inkubator Rocket Internet unterstützt der Samwer-Clan aktiv Neugründungen von Internet-StartUps, die bereits ein internationales Vorbild haben wie z. B. Zalando und beteiligte sich außerdem an StudiVZ und Facebook. Die Samwersche Copycat City Deal wurde 2010 von Vorbild Groupon übernommen.
Kommentar schreiben