Essen servieren, Erledigungen übernehmen – der klassische Butler war dazu da, das Leben der High-Society zu erleichtern. Digitale Butler-Dienste wollen allen Menschen einen solchen Service bieten. Aber was taugen sie?
(Bildquelle Butler: cristovao via Shutterstock)
Das Web-Adressbuch hat drei Butler-Dienste untersucht: GoButler, Mywichtel und James, bitte wurden von den Webseiten-Testern des Web-Adressbuchs auf ihre Funktion und Nützlichkeit hin überprüft. Das Versprechen der Dienste: Mit nur einer Nachricht wird eine lästige Aufgabe erledigt, der Kunde muss also keinen Finger mehr rühren. Die drei untersuchten Anbieter versprechen sogar einen kostenlosen Service.
Doch der Test fiel ernüchternd aus. So habe man von Mywichtel überhaupt keine Antwort auf die Anfragen erhalten und der Dienst James, bitte benötigte Antwortzeiten von bis zu 48 Stunden. Zudem kamen bei diesem Anbieter für manche Aufgaben Extra-Kosten auf den Nutzer zu. Einziger Lichtblick sei GoButler gewesen: Das StartUp „konnte die Redaktion mit Schnelligkeit, gutem Service und guter Durchführung bei leichteren Aufträgen überzeugen“, heißt es im Test-Fazit. So seien eine Tisch-Reservierung, eine Termin-Buchung beim Arzt und das Einholen von Veranstaltungstipps kein Problem gewesen.
Nicht mehr als ein Traum
Damit konnte GoButler als einziger Dienst den Test mit „bestanden“ abschließen. Bei einer Eis-Bestellung versagte aber auch dieser Dienst: Das Eis wurde bei einer Pizzaria bestellt, die aber ohne Pizza-Bestellung nicht ausliefern wollte. Das Ergebnis: Die Tester saßen 5 Stunden und 38 SMS später in ihrer Stammeisdiele und haben das Eis ohne Butler bestellt.
„Der Traum vom persönlichen Butler klingt verlockend – versprechen die Anbieter doch einen kostenlosen und stressfreien Service. In der Realität sieht das leider oft anders aus“, so das Urteil der Tester. „Vor allem bei Sonderwünschen muss man klare Abstriche machen, denn die meisten Dinge, wie z.B. eine Lieferung von Eis, lassen sich entweder gar nicht oder nur sehr teuer mit einem Kurier realisieren.“
Komplexes und schwieriges Arbeitsfeld
In der gestrigen Folge der StartUp-Sendung „Die Höhle der Löwen“ präsentierte sich übrigens ebenfalls ein Butler-Dienst. SixtyoneMinutes konnte bei den Investoren aber keine Begeisterung auslösen: Die versprochene Bearbeitungszeit von einer Stunde sorgte für Spott und Häme und die Naivität in Bezug auf die komplexen Anfragen schreckten die Investoren schlussendlich ab. GoButler nutzte das umgehend für ein bisschen Marketing:
Made my Day! Clash of the Butlers... @gobutler @sixtyoneminutes #dhdl pic.twitter.com/GKCMgL51gB
— Fabio (@FaTweeting) 18. August 2015
Im Übrigen kamen die Webseiten-Tester des Web-Adressbuchs auch zu dem Schluss, dass man in vielen Fällen schneller ist, wenn man selbst Google einschaltet: „So stellten die Webseiten-Tester auch fest, dass gerade bei organisatorisch aufwendigen Aufgaben die Beauftragung des Butlers mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Sache selbst zu erledigen.“ Aber gerade für diese Aufgaben soll der Butler doch eine Erleichterung bringen ...
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