Noch im Herbst des laufenden Jahres soll es so weit sein: Das Vergleichsportal Scout24 will an die Börse gehen. Dieser IPO könnte rund eine Milliarde Euro schwer werden. Die Einnahmen gehen zum größten Teil an die bisherigen Anteilseigner, wobei zusätzlich die Verschuldung in Höhe von 950 Millionen Euro zumindest teilweise getilgt werden soll. Update: Der IPO soll insgesamt 1,63 Milliarden Euro schwer sein.
©Scout24 - Screenshot
Wir haben vor etwa zwei Wochen darüber berichtet, dass durch die Absage von Delivery Hero Scout24 ein hochgehandelter Börsenkandidat für dieses Jahr sei. Dies hat sich nun bewahrheitet, denn das Vergleichsportal kündigte an, noch in diesem Jahr an die Börse zu gehen und veröffentlichte eine entsprechende Ankündigung, die stolze dreizehn Seiten umfasst. Bereits im Herbst soll es so weit sein. Der Börsengang wird begleitet von Goldman Sachs, Credit Suisse, Barclays, Moran Stanley und Jefferies.
Scout24: Fast eine Milliarde Euro Verschuldung
Wie Gründerszene berichtet, könnte der Börsengang bis zu einer Milliarde Euro schwer sein. Dabei geht der größte Teil an die Anteilseigner wie Hellman&Friedman sowie die Deutsche Telekom, die durch den IPO noch mehr Anteile loswerden will. Das Geld, das dadurch insgesamt von Scout24 eingenommen wird, kann das Unternehmen auch dringend benötigen. So spricht das Handelsblatt von einer Verschuldung in Höhe von 950 Millionen Euro.
Zudem veröffentlichte das Vergleichsportal seine Umsatzzahlen vom letzten Jahr: Insgesamt 342 Millionen Euro setzte das Unternehmen um, was einem Gewinn von 149 Millionen Euro entspricht. Der bereinigte Umsatz stieg um dreizehn Prozent auf 188 Millionen Euro – das Ebitda wiederum um 36 Prozent auf 85 Millionen Euro.
Immer wieder traten Gerüchte über einen Börsengang von Scout24 auf. Vor etwa anderthalb Jahren sicherten sich Blackstone sowie Hellman&Friedman rund 70 Prozent des Unternehmens, was einem Wert von 1,5 Milliarden Euro entspricht und an die Deutsche Telekom ging. Gleichzeitig wurde zu diesem Zeitpunkt mit Greg Ellis ein neuer Chef präsentiert, der den Fokus auf die Immobilien- und Automobilsparten gelegt hat. Auch in der neuen Pressemitteilung heißt es diesbezüglich: „Der geplante Börsengang wird es dem Unternehmen ermöglichen, sein Wachstum fortzuführen und die Effizienz seiner Immobilien- und Automobilsegmente für seine Nutzer zu erhöhen.“
Update, 21.09.2015: Neue Zahlen zum Börsengang
Der Börsengang von Scout24 wird immer konkreter. Wie das Handelsblatt berichtet, soll die Preisspanne der Aktien zwischen 26,50 und 33 Euro liegen. Der IPO soll insgesamt 1,63 Milliarden Euro schwer sein. 225 Millionen Euro will Scout24 dafür verwenden, die massiven Schulden zumindest zu einem gewissen Teil abzubauen. 21 Millionen Aktien sollen verkauft werden, wobei weitere 15 Millionen bei einer hohen Nachfrage verfügbar sind. Eine Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für den ersten Oktober geplant.
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vielen Dank für den Hinweis! Da haben Sie natürlich vollkommen recht: Wenn man es genau nimmt, könnte man Scout24 eher als Betreiber von Verkaufsplattfo rmen bezeichnen. Dieser Artikel bezieht sich trotzdem auf den geplanten Börsengang von Scout24.
Viele Grüße,
die Redaktion
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