In sämtlichen Media-Saturn-Filialen sollen die Papier-Preisschilder durch digitale Anzeigen ersetzt werden. Dadurch will die Elektronikhandelskette besser auf Markt-Veränderungen reagieren und die Mitarbeiter entlasten. Verbraucherschützer zeigen sich noch skeptisch und vermuten temporäre Preiserhöhungen zu bestimmten Anlässen.

Digitales Preisschild

(Bildquelle Digitales Preisschild: Media-Saturn-Holding GmbH via Flickr, ohne Änderungen bestimmte Rechte vorbehalten)

Das Papier verschwindet nach und nach aus dem stationären Handel. Nachdem bereits seit Längerem die Supermarktkette Rewe auf digitale Preisschilder in ihren Läden setzt, zieht nun auch nach Informationen von Focus, die sich auf die dpa berufen, die Elektronikgruppe Media-Saturn nach. In allen 430 Filialen sollen die elektronischen Anzeigen die klassischen Preisschilder fortan ersetzen.

Auswirkungen des neuen Preissystems auf den Online-Handel

Durch die Digitalisierung sollen den Mitarbeitern unter anderem umständliche Preisänderungen abgenommen werden. „Allein in einem normalen Supermarkt gibt es 15.000 Preisschilder. Für die Verkäufer ist es eine Sisyphus-Arbeit, die Etiketten zu wechseln“, meint Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. Die digitalen Anzeigen dagegen können über den Computer neu programmiert werden.

Das neue Preissystem könnte auch Auswirkungen auf den Online-Handel haben: Wenn beispielsweise ein technisches Gerät bei Amazon billiger zu haben ist, als in einer Media Markt oder Saturn-Filiale, dann können diese nun schneller reagieren und die Preise anpassen. „Wenn wir sehen, dass sich der Preis für ein Produkt im Marktumfeld geändert hat, können wir reagieren. Wir wollen aber nicht im Tankstellen-Takt den Preis anpassen", sagt sagt der Digital-Chef der Elektronik-Handelskette Martin Wild.

Verbraucherschützer noch skeptisch

Dennoch sind Verbraucherschützer noch recht skeptisch gegenüber den digitalen Preisschildern: „Für die Kunden haben die digitalen Preisschilder nicht nur Vorteile. Zwei Stunden vor der Fußball-Übertragung im Fernsehen könnten die Chips oder das Bier dann auch mal teurer werden“, meint Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg zu den neuen Möglichkeiten.

Zukünftig sollen die digitalen Preisschilder nicht nur den Preis anzeigen, sondern auch zusätzliche Informationen über das jeweilige Produkt anzeigen. So können beispielsweise über ein Smartphone technische Daten oder Videos abgerufen werden, die den Artikel näher vorstellen.