Der europäische Dachverband Ecommerce Europe fordert vom EU-Parlament mehr Unterstützung im Payment-Sektor. Der Verband fordert vom Parlament, neue Bestimmungen zu bestätigen, die das Vertrauen der Kunden bei grenzüberschreitenden Zahlungen stärken sollen. Update: Das EU-Parlament hat gestern die neuen Richtlinien bestätigt. Damit wird der Zahlungsverkehr innerhalb Europas sicherer werden.
(Bildquelle Online-Payment: LDprod via Shutterstock)
Der europäische Dachverband Ecommerce Europe hat das EU-Parlament dazu aufgefordert, neue Regelungen für Zahlungsanbieter zu bestätigen. Das EU-Parlament stimmt heute über die sogenannte „Payment Services Directive 2“ (PSD2) ab. Sie beinhaltet neue Regelungen, die das Vertrauen der Kunden in grenzüberschreitende Online-Zahlungen stärken sollen. Das werde vor allem dadurch realisiert, indem die PSD2 die rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Zahlungen in Europa vereinheitlicht.
Wenn das EU-Parlament die neuen Regelungen verabschiedet, muss die Europäische Bankenaufsichtsbehörde die technischen Richtlinien für die Umsetzung der Regelungen entwerfen. Das umfasst auch und vor allem neue Standards für die Authentifizierung und den Zugriff auf Gelder. Ecommerce Europe hat aber darauf hingewiesen, dass die neuen Regelungen in Zusammenarbeit entstehen, damit der europäische Online-Handel nicht negativ beeinflusst wird.
Keine erhöhten Kosten für Kunden und Händler
So fordert der Dachverband, in dem der Händlerbund die Interessen der deutschen Online-Händler vertritt, dass die Richtlinien zumindest Raum für moderne Sicherheitsvorkehrungen lassen, da die Kunden einen einfachen Checkout-Prozess wünschen. Die bisherige Multifaktor-Authentifizierung habe etwa einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen von Online-Händlern, da der Login für die Nutzer umständlich ist. Modernere Payment-Optionen bieten ein hohes Level an Sicherheit, während sie den Einkaufsprozess nicht unterbrechen, argumentiert Ecommerce Europe.
„Sowohl Kunden als auch Online-Händler müssen sichere und zuverlässige Payment-Optionen garantiert werden und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Regulierungsbehörden die technischen Richtlinien für diese Sicherheit zu gestalten“, erklärt Paul Alfing, Vorsitzender des E-Payments-Arbeitskreises von Ecommerce Europe. Die neuen Regelungen sollen seiner Ansicht nach aber nicht zu erhöhten Kosten für Kunden und Händler führen.
Update, 09.10.2015 - Das EU-Parlament hat die Payment Services Directive 2 verabschiedet
Das EU-Parlament hat gestern mit breiter Mehrheit für die neuen Richtlinien gestimmt. Wie das Parlament verkündete, wurde der neue Gesetzestext mit 578 Stimmen angenommen, bei 29 Gegenstimmen und 52 Enthaltungen. "Der neue Rechtsrahmen wird die Kosten senken, die Sicherheit des Zahlungsverkehrs verbessern und den Eintritt neuer Marktteilnehmer sowie die Entwicklung innovativer Mobil- und Internetzahlungen erleichtern", erklärt der Berichterstatter Antonio Tajani. Die neuen Dienstleister, die Zahlungen ohne Kreditkarte ermöglichen, werden dabei "den gleichen hohen Regulierungs- und Aufsichtsstandards unterliegen wie alle Zahlungsinstitute", wie das EU-Parlament betont. Die Gebühren für diese Dienste dürfen dabei nicht höher sein als die direkten Kosten. Zudem dürfen zusätzliche Entgelte für die Nutzung von Zahlungsinstrumenten wie Kreditkarten nicht erhoben werden. Für diese sind die Interbankentgelte bereits festgelegt.
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