Der E-Food-Markt muss wohl einen Abgang verzeichnen: Das Kochboxen-StartUp Kochzauber wird nur noch in diesem Jahr ausliefern. Dies wurde bereits vom Inhaber Mytoys bestätigt. Wenn bis 2016 kein neuer Käufer gefunden wurde, hat Rocket Internets HelloFresh ab dem nächsten Jahr einen Konkurrenten weniger. Update: Für die Macher von Kochzauber ist es eine Rettung in letzter Minute. Lidl soll das StartUp nun übernommen haben.
© Kochzauber
Eigentlich wird man größtenteils mit positiven Nachrichten aus der E-Food-Branche konfrontiert: So meldete beispielsweise vor Kurzem Rocket Internets-Kochenboxen-StartUp HelloFresh eine Vervierfachung des Umsatzes. Ein anderes Unternehmen aus diesem Bereich muss jedoch dagegen das komplette Gegenteil bekannt geben: „Kochzauber“ wird es ab dem kommenden Jahr nicht mehr geben, denn der Kochboxen-Lieferant zieht sich nach Informationen von Gründerszene vom E-Food-Markt zurück.
Kochzauber-Ende von Inhaber Mytoys bereits bestätigt
Das Ende des operativen Geschäfts wurde von einer Sprecherin von Mytoys, dem Inhaber von Kochzauber, gegenüber Gründerszene bereits bestätigt: „Das Geschäftsmodell konnte unsere Erwartungen nicht erfüllen und somit konnten die anvisierten Ziele nicht erreicht werden. Wir werden den Geschäftsbetrieb noch bis Ende des Jahres vollständig fortführen und sämtliche Verpflichtungen der Gesellschaft erfüllen.“
Kochzauber ging bereits vor rund drei Jahren an den Start – also zu seinem Zeitpunkt, als Kochboxen noch eher in den Kinderschuhen steckten. Gegründet wurde es von Steffi Keuler und Frederic Knaudt, die allerdings jetzt keine Geschäftsführer mehr sind. Dies hat David Bötschi von Mytoys erst im letzten Monat übernommen. Möglicherweise findet Kochzauber jedoch noch bis zum Ende des Jahres einen Käufer für die laut Deutsche StartUps 25 Mitarbeiter des Unternehmens.
Update vom 19.11.2015: Kochzauber doch noch gerettet
Wie es aussieht, hat sich in letzter Minute doch noch ein Käufer gefunden. Nach Informationen von Gründerszene ist die Supermarktkette Lidl kurz vor dem Ende von Kochzauber in die Bresche gesprungen und hat den Kochboxen-Abo-Dienst aus Berlin komplett übernommen. Wieviel Lidl für die Übernahme auf den Tisch gelegt hat, ist nicht bekannt.
Doch wie es heißt, soll Kochzauber als eigenständige Marke auch in Zukunft bestehen bleiben. Man wolle das Kochboxen-Geschäftsmodell beibehalten und weiter ausbauen. Wer nun glaubt, dass Lidl hier eine Möglichkeit gefunden hat, seine eigenen Produkte an eine neue Zielgruppen zu bringen, der irrt. Denn es sei nicht geplant, hauseigene Produkte von Lidl in die Abo-Boxen zu packen. Von den bisher 20 Kochzauber-Mitarbeitern sollen 14 bleiben dürfen. Diese werden wohl durch vier Lidl-Mitarbeiter, darunter auch die neuen Geschäftsführer, ergänzt.
Kommentar schreiben