Grenzüberschreitender Handel spielt im Online-Handel eine immer größere Rolle. Denn wer seine Produkte auch im Ausland erfolgreich verkauft, kann Umsatz und Gewinne steigern. Dass noch viel Potenzial im internationalen Handel liegt, zeigt nun die Studie „Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce“ von OC&C Strategy Consultans in Kooperation mit Google und Paypal.
(Bildquelle Cross-Border E-Commerce: Stuart Miles via Shutterstock)
In den kommenden drei Jahren soll sich der Anteil des grenzüberschreitenden Online-Handels von circa acht auf 16 Prozent verdoppeln. Das Umsatzvolumen der vier größten E-Commerce-Märkte der Welt soll im gleichen Zeitraum um weitere 450 Milliarden Euro anwachsen. Bei solchen Zahlen wird deutlich, wie viele Möglichkeiten im grenzüberschreitenden Handel liegen. Online-Händler, die sich jetzt auch für ausländische Kunden attraktiv zeigen, können in den kommenden Jahren mit steigenden Umsätzen und Gewinnen rechnen.
Großbritannien Exportweltmeister im E-Commerce
Die Studie „Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce“ von OC&C Strategy Consultans in Kooperation mit Google und Paypal zeigt auch die enge Verknüpfung der weltgrößten Online-Handelsmärkte auf. Während deutsche Kunden im Ausland vor allem in Großbritannien (15 Prozent), den USA (13 Prozent), China (11 Prozent), Österreich (9 Prozent) und den Niederlanden (6 Prozent) bestellen, kaufen US-amerikanische Konsumenten am liebsten in China (13 Prozent) und andersherum (14 Prozent). Großbritannien belegt in beiden Ländern Platz zwei (USA: 9 Prozent, China: 6 Prozent). Aufgrund der durchgehend hohen Platzierung kann sich Großbritannien den ersten Rang in puncto Export sichern. Der Exportüberschuss im E-Commerce liegt bei 869 Millionen Euro und damit weit vor den USA (132 Millionen Euro) und Deutschland (13 Millionen Euro).
Dass britische Online-Händler aktuell an der Spitze liegen, ist wenig verwunderlich. Betrachtet man das Suchvolumen zwischen 2010 und 2014 hat dieses um 60 Prozent zugenommen. Auf die Frage, warum sich Kunden dafür entschieden haben, bei einem Händler aus UK anstatt bei einem lokalen Händler einzukaufen, gaben 40 Prozent der Befragten das Sortiment als Grund an. 30 Prozent kaufen aufgrund von günstigeren Preisen. Weitere Pluspunkte sind die sichere Zahlungsabwicklung mit präferierten Zahlungsmitteln sowie überschaubare Frachtkosten.
Kein Land ist gleich – individuelle Strategien sind der Schlüssel
Stellt sich für deutsche Online-Händler die Frage, was sie tun müssen, um auch für ausländische Kunden attraktiver zu werden. Aktuell kaufen nur 9 Prozent der britischen Konsumenten bei deutschen Händlern ein und in China sind es lediglich 3 Prozent. In den USA zählt Deutschland als Markt für Cross-Border-Einkäufe nicht einmal zu den Top 5.
„Deutsche Online-Händler können einiges vom britischen E-Commerce lernen, um das Rennen um interna-tionale Absatzmärkte nicht zu verlieren. Wer international erfolgreich sein möchte, sollte das Geschäft klar auf die Kunden im jeweiligen Markt ausrichten. Das bedeutet mitunter Ansätze, die sich von der Herangehensweise im Heimatmarkt stark unterscheiden. Social Media und mobiles Shopping sind beispielsweise für Kunden in China und den USA sehr viel wichtiger als für deutsche Kunden“, so Rolf Pensky, der in Deutschland für die Studie zuständige Partner bei OC&C.
Online-Händler, die zum Beispiel in die USA verkaufen wollen, sollten unbedingt das eigene Profil und die hohe Qualität der Produkte betonen und fit in Sachen Social Media sein. Lokales Sourcing und Pricing sowie ein Fokus auf Mobile ist ebenso wichtig wie eine hohe Liefergeschwindigkeit auf der „letzten Meile“.
Die vollständige Studie „Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce“ von der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants in Kooperation mit Google und PayPal kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Für die Studie wurden Angaben zur Online-Suche und Transaktionsdaten von Google und PayPal analysiert sowie einer Befragung von 3.000 Verbrauchern in drei Ländern (Deutschland, USA und China) durchgeführt.
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